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Klassischer Käsekuchen (vegan)

Ich freue mich sehr, dir aus meiner Experimentierküche einen echten Klassiker vorstellen zu können. Viele werden sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen können, dass dieser Kuchen schmeckt wie sein tierisches Pendant. Besser sogar noch: Ich muss gestehen, dass ich nie der riesen Fan vom klassischen Käsekuchen war. Doch während ich das Original tunlichst vermeide, kann ich hier bedenkenlos mit großer Freude zulangen. Ob zum Kaffee und Kuchen oder als Dessert, wie du ihn machst, erkläre ich dir hier: Mein veganer, klassischer Käsekuchen.

Ein klassischer Käsekuchen

Ein Käsekuchen ist eine feine Backware, deren Hauptbestandteil Quark ist. Darüber hinaus wird er aus z. B. Mehl, Eiern, Milch und Zucker gebacken. Alternativ oder zusätzlich zum Quark/Topfen kann auch Frischkäse, Schmand oder Sahne in das Rezept einfließen. Die allermeisten Bestandteile eines klassischen Käsekuchens sind also Molkereiprodukte. Wie du bereits jetzt erkennen dürftest, wird unsere Zutatenliste deutlich anders ausfallen. Denn auf Käsekuchen verzichten wollen wir doch nicht, oder?

Für einen klassischen Käsekuchen wird zuerst ein Mürbeteig oder Hefeteig hergestellt. Anschließend die Käsemasse verquirlt und in den ausgebreiteten Boden gegossen. Nach dieser kleinen “Hochzeit” wird der Kuchen im Ofen gebacken und die Käsekuchenmasse zum stocken gebracht.

Käsekuchen, aber vegan?

Für meinen veganen Käsekuchen habe ich mich für einen Mürbeteig entschieden, da ich einen dünnen, leicht knusprigen Boden bevorzuge. Für einen saftigen Kuchen dieser Art ist es m. E. vorteilhaft, wenn das Verhältnis zwischen Boden und Käsekuchenmasse zu Gunsten des Zweiteren deutlich überwiegt. Hier kann man auch ohne Sorge vor einem miesen Ergebnis zu einem Vollkornmehl greifen. Bei Hefeteig ist dies eher schwierig, da dies den Teig dazu verleiten würde, nicht mehr so gut aufzugehen.

Um eine adäquate, cremige und saftige Käsekuchenmasse herzustellen habe ich nun jedoch nicht begonnen, jede einzelne Zutat durch ein pflanzliches Pendant zu ersetzen. M. E. keine sehr erfolgversprechende Vorgehensweise. Da die Zutaten sich oft anders verhalten, kein Casein (das Haupteiweiß in Milchprodukten) vorhanden ist welches die Masse festigt und z. B. Leinsameneier die Masse eher mit einer störenden Konsistenz belohnen würden. Stattdessen hat meine kleine Experimentierküche auf Sojajoghurt, Stärke und meine Geheimwaffe zurückgegriffen: Seidentofu. Solltest du jetzt die ersten Vorbehalte aufkommen verspüren, rate ich dir: halte sie zurück. Das Ergebnis ist ganz wunderbar und schmeckt 0,00 % nach Tofu!

Was ist Seidentofu?

Wer jetzt an einen weißen oder grauen, krümeligen Tofublock denkt ist schon falsch abgebogen. Denn nach meinem Empfinden hat Seidentofu mit dem klassischen Tofu nicht viel zu tun. Er wird auch weicher Tofu oder glatter Tofu genannt. Seine Konsistenz entspricht etwa die eines erstarrten, dünnen Vanillepuddings den man zuvor aus einem Puddingpulvertütchen zubereitet hatte. Seidentofu ist die nicht abgetropfte Form seines festen Pendants und enthält von allen Tofusorten den höchsten Wasseranteil. Er ist sehr cremig und geschmeidig. Wenn man ihn, so wie hier im Rezept, mit einem Handmixer kräftig schlägt, erhält der Seidentofu in etwa die geschmeidige Konsistenz eines cremigen Joghurts.

Und ich denke, darin liegt auch der Grund warum mir dieser Kuchen so sehr zusagt: Er wartet nicht mit dem Gefühl auf, dass sich die Quarkmasse beim Verzehr im Mund vervielfältigt. Sondern er sorgt für eine leichte und saftige Konsistenz. Einen kleinen Wermutstropfen hat es dennoch: Die lange Backzeit, doch diese lohnt sich. Versprochen.

Ein klassischer Käsekuchen kommt selten allein

Der vegane Käsekuchen ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass es auch ohne Milch lecker sein und funktionieren kann. Er ist eines von einer Reihe Käsekuchen-Rezepten, die ich mir vorgenommen habe zu veröffentlichen. Darunter russischer Zupfkuchen, New York Cheesecake und eine typische Käse-Sahne-Torte. Alles samt wird Zeit kosten und viele Nerven um die jeweiligen Kuchenrezepte zu perfektionieren. Daher bitte ich um Geduld und Nachsicht. Doch wenn es soweit ist, erfahrt ihr von den Leckeren wie immer auf meinem Blog. Bis dahin sei gesagt: Von diesem klassischen Käsekuchen isst man selten nur ein einziges Stückchen. Und wenn es trotz guter Planung zu knapp wird, hier ein paar weitere tolle Kuchenrezepte für deinen großen Backtag.

Klassischer Käsekuchen (vegan)

Ein klassischer Käsekuchen. Saftig, cremig, nicht zu süß. Super lecker!
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Gericht Kuchen, Quarkkuchen
Küche Deutsch, Deutschland, Europa, Europäisch
Portionen 16 Stücke
Kalorien 210 kcal

Kochutensilien

  • Handmixer
  • Rührschüssel
  • Backform (ca. Ø 28 cm)
  • Teigschaber

Zutaten
  

Für den Mürbeteig

Für die Käsekuchenmasse

Anleitungen

Mürbeteig vorbereiten

  • 250 g Weizenmehl¹ (Typ 405) oder Dinkelmehl¹ (Typ 630), 30 g Zucker, 1 TL Weinsteinbackpulver¹, 1 Prise Salz, 1 Prise Zimt¹, gemahlen
    Mehl in einer Schüssel abwiegen. Zucker, Weinsteinbackpulver, Salz und Zimt hinzugeben und miteinander vermengen. (Für ein besonders gleichmäßiges Ergebnis mehrmals sieben).
  • 100 g vegane Butteralternative (z. B. Alsan Bio¹ oderVioLife VioBlock)
    Vegane Butter im Topf oder in einem mikrowellengeeigneten Gefäß schmelzen, sodass diese gerade so flüssig ist. Die Flüssigkeit zur Mehlmischung geben.
  • 50 ml Wasser, kalt
    Wasser hinzufügen und alles miteinander kräftig zu einem festen Teig verkneten. Eine Springform mit Backpapier auskleiden. Den Mürbeteig darin flachdrücken und anschließend gleichmäßig ausbreiten. Darauf achten, dass ein ca. 3 Finger hoher, dünner Rand entsteht.

Die Käsemasse zubereiten

  • 800 g Seidentofu (z. B. Alnatura)
    Den Seidentofu in eine Rührschüssel geben. Anschließend mit einem Handmixer auf höchster Stufe 2-3 Minuten cremig schlagen.
  • 1 Stück Bio-Zitrone, davon Schale
    Die Bio-Zitrone waschen, abtupfen und die Schale davon vollständig abreiben. Halbieren und auf Wunsch auch etwas vom Saft verwenden (je nach Wunsch sauerer oder eben nicht).
  • 500 g Soja-Naturjoghurt, ungesüßt, 2 TL Vanillextrakt¹ oder Vanillepaste¹
    Nun die Zitronenschale, den Soja- oder Lupinenjoghurt (Natur) und Vanille hinzugeben und kräftig untermixen.
  • 160 g Zucker, 60 g Speisestärke¹, 1 Pkt. Vanillepudding-Pulver¹
    Anschließend Zucker mit Speisestärke und Puddingpulver mischen, ebenfalls hinzugeben und untermixen, bis die Masse frei von Klümpchen und schön geschmeidig ist.

Zusammenführung

  • Die geschmeidige Käsemasse vollständig in die mit Mürbeteig ausgekleidete Springform gießen. Sollte die Masse etwas über den Teigrand hinaus gehen: Nicht schlimm. Nach dem Backen und Abkühlen vorsichtig mit einem Messer ablösen. Die Masse ist dafür stabil genug.

Backen

  • Im vorgeheizten Ofen bei 175 °C Umluft auf mittlerer Schiene 75 Minuten lang backen. Den Kuchen anschließend heraus nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Wichtig: Erst nach dem Erkalten anschneiden oder aus der Form lösen!
  • Der Käsekuchen schmeckt gut gekühlt und mit frischen Früchten oder einem Beerenpürree und etwas Schlagcreme am besten. Guten Appetit!
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