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Türkische Linsensuppe (Mercimek çorbası)

Türkische Linsensuppe (Mercimek çorbası)

Ich habe den Eindruck euch in letzter Zeit viel zu viele Rezepte veröffentlicht zu haben, die italienisch anmuten oder fernöstliche Wurzeln haben. Heute gibt es etwas, dass geografisch dazwischen liegt. Eine Küche, die ich über alles Schätze und bewundere. Es geht um die Türkei. Ich werde euch in der nächsten Zeit ein paar tolle Ideen aus der eurasischen Küche präsentieren. Fangen wir heute hiermit an: Türkische Linsensuppe. Auf türkisch Mercimek çorbası.

Über die türkische Linsensuppe

Vielleicht kennst du ja auch eine Variante der klasssichen deutschen Linsensuppe. Ich umschreibe sie mal so: Sie enthält braune Linsen bzw. Tellerlinsen. Diese werden ganz gelassen und gekocht. Liebkost werden die Linsen mit einer sämigen Flüssigkeit aus Gemüsebrühe. Hin und wieder durchsetzt von Gemüsewürfeln aus Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln. Hier und da verirrt sich auch Sellerie und Petersilie in das Rezept. Dazu Grau- oder Schwarzbrot.

Die türkische Variante habe ich deutlich anders kennen gelernt: Sie ist glatt und nach der langen Kochzeit cremig püriert. Feinwürzig abgeschmeckt und hell orange bis gelb. Dazu luftige Weizen- oder Dinkelkringel, die in Sesam gewälzt wurden, sogenannte Simit. Also eine ganz neue Erfahrung. Wer Linsen mag, wird diese Suppe höchstwahrscheinlich lieben.

Der Nahe Osten und seine Linsensuppen

Wie ich feststellen durfte, gibt es viele Länder, die ihre ganz eigenen Linsensuppen haben. Natürlich kann man auch bei dem Rezept in diesem Artikel davon ausgehen, dass nicht jede Familie die Suppe gleichermaßen zubereitet und es regionale Unterschiede gibt. Doch offenbar gibt es tendenziell sehr verschiedene Geschmäcker über die Landesgrenzen hinweg.

So wird in Ägypten zum Beispiel eine Linsensuppe gegessen, die sehr scharf gewürzt und mit Limettensaft gesäuert ist. In Syrien ist man die Suppe mit Nudeln und reicht dazu Zitrusfrüchte. Im Libanon gibt es sie mit grünen und braunen Linsen, zubereitet mit Spinat. Klingt auch lecker, oder? Ich glaube hier gibt es noch eine ganze Menge zu entdecken. Viel mehr noch als ich es bislang dachte, als ich mir Gedanken zur türkischen Linsensuppe machte.

Was gibt es zur türkischen Linsensuppe?

Wenn du keine Lust darauf hast Simit zuzubereiten, kann ich dir Fladenbrot ans Herz legen. Frisch aufgebacken oder getoastet und in handliche Stücke geschnitten zum tunken – einfach ein Genuss. Auch passt Pita sehr gut hierzu. Die kuchentellergroßen Brote lassen sich wunderbar zerreißen und in die cremige türkische Linsensuppe dippen. Ist auch das etwas zu langweilig für dich? Dann bietet die türkische Küche eine ganze Reihe aufregender Alternativen.

  • Acma – das sind Brötchen die mit Kräutern und Käse gefüllt sind, als Feta-Ersatz ließe sich z. B. Bedda oder Feto verwenden.
  • Bogca – diese türkischen Brötchen sind mit meist Hack gefüllt. Es eignet sich hierzu beispielsweise das NextLevel Hack von Lidl oder Sojagranulat zum quellen.
  • Sigara Börek – Jeder kennt die kleinen Stangen mit Feta- und Petersilienfüllung. Verwendet wird ein Yufkateig der gebacken oder frittiert wird. Käsealternativen wie bei den Acma.

Mehr Gerichte dieser Art?

Dir gefällt die Vielschichtigkeit dieser köstlichen Küche? Zwischen Arabien und Kaukasus wurde die Küche von so vielen Einschlägen geprägt, dass sie (so glaube ich) niemals langweilig werden kann. Darunter Indien, Persien, Orient und Co. Vermutlich wirst du dann auch die folgenden Gerichte spannend finden:

Türkische Linsensuppe

Kirmizi Mercimek Çorbası – Eine vegane Version des türkischen Originals.
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gericht Eintopf, Hauptgericht, Suppe
Küche Afrika, Europäisch, Naher Osten, Türkei, Vorderasien
Portionen 2 Personen

Zutaten
  

Hauptzutaten

  • 1 Liter Wasser
  • 250 g Rote Linsen¹, getrocknet
  • 1 EL Gemüsebrühe (z. B. Knorr Delikatessbrühe¹)
  • ½ Liter Pflanzenmilch (z. B. Mandelmilch¹)
  • 1 Stück Zwiebel, groß
  • 1 Stück Möhre (Optional)
  • 1 Stück Staudensellerie (Optional)

Zum Würzen

  • 2 EL Zitronensaft, frisch gepresst
  • 3 TL Chili¹,gemahlen (z. B. von Ostmann)
  • 2 Körner Piment¹ (frisch gemahlen)
  • 8 Körner Schwarzer Pfeffer¹ (frisch gemahlen)
  • n. B. Salz

Zum Braten & Binden

Zum Garnieren

  • n. B. Petersilie, grob gehackt
  • n. B. Chilischote, frisch, in Scheiben geschnitten
  • n. B. Sriracha-Sauce¹

Anleitungen

  • Staudensellerie waschen und abtropfen, Möhre schälen. Beides in feine Würfel schneiden. Zwiebel schälen und ebenfalls in feine Würfel hacken.
  • Margarine bzw. Öl in einem großen Topf zergehen lassen und erhitzen. Die Gemüsewürfel daran anbraten und etwas Farbe nehmen lassen.
  • Mit Wasser und Pflanzenmilch ablöschen. Anschließend die Linsen hinzugeben und rund 30 Minuten bei mittlerer Temperatur köcheln lassen. Mit Gemüsebrühe versetzen.
  • In der Zwischenzeit Piment und Pfeffer in einem Mörser mit etwas Salz zermahlen. Zusammen mit dem Chilipulver zur Suppe hinzugeben.
  • Gegen Ende der Kochzeit mit einem Pürierstab cremig mixen. Anschließend noch einmal aufkochen. Ggf. mit Saucenbinder etwas andicken, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nun mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Mit frischer Petersilie, gehackter Chilischote oder Sriracha-Sauce garnieren und servieren. Hierzu schmecken hervorragend: Dinkel-Simit mit Sesam.
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2 Gedanken zu „Türkische Linsensuppe (Mercimek çorbası)“

  1. Wow klingt lecker. Bisher habe ich diese Suppe ohne „Milch“ und ohne piment gegessen. Werde es mal ausprobieren. Danke. Ps. Bogca kann man zb auch mit gekochten Kartoffeln (Kartoffelmasse mit angeschwitzten Zwiebel+Gewürze) oder Feta/Petersilie füllen statt Hack.

    1. Hallo Eda, vielen Dank für die Info. Feta/Petersilie kenne ich auch, aber die Kartoffelmasse ist mal etwas Neues für mich. Das werde ich mir notieren. Bezgl. der “Milch” ist der Unterschied vermutlich nicht so riesig. Aber lecker ist bestimmt beides 🙂

      Liebe Grüße
      Markus

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