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Regelmäßig bekommt man als Veganer, Teilzeitveganer oder Flexitarier zu hören, dass Tofu nicht schmecken würde. Tatsächlich gehört der feste Sojaquark aktuell zu meinen allerliebsten Zutaten in meiner veganen Küche. Ob nun als Würfel, gebraten in einer Sesam-Tofu Bowl, zerdrückt als Veganes Rührei oder als sättigende Einlage in einer bunten Miso-Suppe. Tofu gehört für mich fest auf den Speiseplan. Heute möchte ich dir allerdings mal ein würzig-aromatisches Rezept auf Basis des Bohnenquarks vorstellen, das womöglich auch Skeptiker überzeugen könnte. Es handelt sich dabei um die würzige Paprika-Tofu-Pfanne. Legen wir los.

Tofu ist nicht gleich Tofu

Das häufigste Argument gegen Tofu ist der Geschmack. Denn der feste Quark aus Bohnen ist in der Regel sehr neutral im Geschmack. Die wenigsten von euch haben sich wahrscheinlich mal in einer omnivoren Phase Schweinemett reingezogen, welches ungewürzt war. Auch dies schmeckt nicht – warum? Weil die Würze fehlt. Es ist einfach neutrale Fleischpampe, die durch Gewürze lecker wird. Tofu kann ebenso richtig lecker sein: Mit der richtigen Würze.

  • Tipp #1: Tofu solltest du wirklich kräftig würzen oder mit geschmacksintensiven Zutaten zusammen zubereiten

Einige Esser stören sich an der Konsistenz. Tofu befindet sich irgendwo zwischen weich und fest. Manche finden ihn schwammig, andere mögen die krümlige Struktur von Tofu nicht besonders. Auch hier gibt es Unterschiede. Nicht jeder Tofu hat die gleiche Konsistenz. Es gibt verschiedene Hersteller, verschiedene Wasseranteile, Unterschiede in Cremigkeit, Festigkeit und mehr. Der Tofu vom Discounter, Bio-Markt und aus dem internationalen Asiastore kann sehr unterschiedlich sein. Probier’ dich durch und finde deinen Liebling!

  • Tipp #2: Probiere den Tofu aus unterschiedlichen Quellen von unterschiedlichen Herstellern. Ähnlich wie z. B. tierische Salami kann die Zusammensetzung, Struktur, Konsistenz (und vieles mehr) sich nach Herkunft und Herstellern unterscheiden. Auch haben einige Sorten Tofu einen kräftigen Beigeschmack, andere wiederum nicht.

Tofu in Form, Farbe und Geschmack

Nun zum letzten Tofutipp des Tages. Ich glaube, häufig ist es so, dass die erste Tofu-Erfahrung bei einem Asiaten am Buffet gemacht wird. Dort bekamst du vermutlich Würfel, Scheiben oder ähnliches. Gebraten mit Gemüse in einer beliebigen Sauce. Hierzu sei gesagt: Die Tatsache, dass dir diese Zubereitungsweise von Tofu nicht gefallen hat, heißt nicht, dass er dir gar nicht schmecken kann. (Um mal wieder bei einem Omnivoren-Vergleich zu bleiben:)

Nehmen wir als Beispiel Rindfleisch, weil es so vielfältig auf deutschen Tellern landet. Es kann geschnetzelt, durch den Wolf gedreht, als Fleischbällchen oder als Steak auf deinem Teller landen – das bedeutet nicht, dass dir alles davon schmeckt. Aber heißt das gleichzeitig, dass du Rind nicht magst? Nicht unbedingt. Es hängt wie im Tipp #1 von der Würze, im Tipp #2 von dem verwendeten Rind und nun im Tipp #3 von der Zubereitung ab:

  • Tipp #3: Wenn dir beispielsweise die gebratenen Scheiben Tofu beim asiatischen Grillbuffet nicht gefallen haben, bedeutet das nicht zwingend, dass dir Tofu nicht schmeckt. Es bedeutet wohl aber, dass dir dieser Tofu so nicht schmeckt. Womöglich hängt deine schlechte Erfahrung also mit der Zubereitungsweise zusammen. Tofu kann gekocht, gedünstet, gebraten, gegrillt oder frittiert werden. Mit Panade, ohne Panade, in Sauce, mariniert. Häufig ist auch die Form entscheidend: Zerbröselt, gewürfelt, scheibenweise, am Stück, geraspelt, … usw. Es gibt auch hier viel zu entdecken.

Über die würzige Paprika-Tofu-Pfanne

Als eiweißreiche und kohlenhydratarme Speise möchte ich euch meine würzige Paprika-Tofu-Pfanne vorstellen. Die Zutatenliste erscheint recht lang, doch nicht erschrecken: Das meiste davon hat man in der Regel daheim und die Zutaten lassen sich oft bereits bei einem Discounter oder kleinen Vollversorger organisieren. Nach dem ich so viele Tipps zum Thema Tofu vorausgeschickt habe, ein Wort zum Geschmack dieses Gerichts: Die Pfanne zeichnet eine angenehm aromatisch-würzige Geschmackskomposition aus, welche sehr auf fruchtig-pikantes Paprikaaroma ausgerichtet ist.

Darüber hinaus wird während der Zubereitung der zerkrümelte Tofu in Gemüsebrühe gedünstet, sodass er nicht trocken, wird sondern schön saftig bleibt. Er ist daher weniger mit gebratenem Hackfleisch zu vergleichen, mehr jedoch mit einer Art festem Rührei. Begleitet wird der Tofu von frischer, roter Paprika und saftigen Tomaten. So ergibt sich eine wunderbare Gemüsepfanne, die sich als Low-Carb-Gericht problemlos pur oder aber zu Linsen, Reis bzw. Pasta verdrücken lässt. Ich habe dieses Gericht als kohlenhydratarmes und proteinreiches après-Sport-Frühstück für mich entdeckt, das aber wohl nur dann als Frühstück herhalten kann, wenn man zum einen warm und zum anderen würzig und gemüsereich frühstücken mag. Mit einem klassichen Frühstück hat das eher nichts zu tun. Für die Mehrheit wird es daher eher als ein Mittag- oder Abendessen herhalten dürfen – was für mich völlig in Ordnung geht. Lass es dir schmecken.

Würzige Paprika-Tofu-Pfanne

Eine aromatisch-würzige Komposition aus Paprika, Paprika, Paprika, Tomaten und Tofu.
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 35 Minuten
Gericht Frühstück, Hauptgericht, Hauptspeise
Küche Deutsch, Deutschland, Europa, Europäisch
Portionen 3 Portionen

Zutaten
  

Für die Hauptzutaten

  • 400 g Bio-Tofu¹, natur 
  • 2 Stück Rispentomaten, mittelgroß
  • 1 Stück Paprika, rot
  • 1 Stück Möhren, mittelgroß
  • 1 Stück Zwiebel, mittelgroß

Für die Würzmischung

Für die Sauce

  • 200 ml Wasser
  • 100 g Ajvar¹, scharf oder Ajvar, mild
  • 2 EL Olivenöl¹
  • 2 EL Sriracha-Sauce¹
  • 4 Zweige Petersilie
  • 2 Zehen Knoblauch, frisch
  • n. B. Salz

Anleitungen

Gemüse vorbereiten

  • Paprika, Petersilie und Tomaten waschen und trocken tupfen.
  • 400 g Bio-Tofu¹, natur 
    Den Tofu entnehmen, abtropfen und fein zerbröseln.
  • 1 Stück Paprika, rot, 1 Stück Möhren, mittelgroß, 1 Stück Zwiebel, mittelgroß
    Möhre und Zwiebel schälen. Paprika, Zwiebel und Möhre in feine Würfel schneiden.
  • 2 Stück Rispentomaten, mittelgroß, 2 Zehen Knoblauch, frisch
    Tomate in grobe Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken.

Braten & Würzen

  • 2 EL Olivenöl¹
    Paprika, Zwiebel und Möhre in etwas Olivenöl anbraten. 5-6 Minuten dünsten.
  • 400 g Bio-Tofu¹, natur 
    Anschließend Tofu hinzufügen und 5 Minuten mitbraten.
  • 3 TL Gyroswürzmischung¹ oder Fleischwürzer¹, feinkörnig (z. B. Gefro), 2 TL Paprikapulver¹, edelsüß, 1,5 TL Gemüsebrühe (z. B. Knorr Delikatessbrühe¹), 2 EL Sriracha-Sauce¹, 1 TL Paprikapulver¹, geräuchert
    Gewürze und Instant-Brühe hinzufügen und mit braten. Nach Belieben mit Chili, Pfeffer und Salz abschmecken.
  • n. B. Chiliflocken¹, grob, 200 ml Wasser, 100 g Ajvar¹, scharf oder Ajvar, mild, n. B. Salz, n. B. Schwarzer Pfeffer¹
    Mit Wasser ablöschen. Anschließend Ajvar unter die Flüssigkeit heben und einköcheln. Nach Belieben mit Chili, Pfeffer und Salz abschmecken.
  • 2 Stück Rispentomaten, mittelgroß, 4 Zweige Petersilie, 2 Zehen Knoblauch, frisch, n. B. Chiliflocken¹, grob
    Auf geringe Hitze stellen, Tomaten und Knoblauch hinzugeben, unterheben und 3-4 Minuten erwärmen. Anschließend mit Petersilie und Chiliflocken garnieren und sofort servieren. Guten Appetit.

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