
Hafertage – ein kleines Wunder für die Gesundheit
Hast du schon einmal von Hafertagen gehört? Vielleicht ist dir der Begriff in einem Ernährungsratgeber begegnet oder du hast ihn im Zusammenhang mit Detox, basischer Ernährung oder sogar bei Diabetes-Tipps gelesen. Hafertage sind mehr als nur ein Trend oder ein weiteres Ernährungsexperiment – sie basieren auf einer einfachen, altbewährten Idee: Dem Körper für ein bis drei Tage lang eine bewusste Auszeit von schwerer, industriell verarbeiteter oder fett- und zuckerreicher Nahrung zu gönnen. Stattdessen gibt’s Hafer – pur, nahrhaft und vielseitig. Diese kurze Phase der Entlastung soll erstaunlich viel bewirken können: von einer spürbaren Verbesserung deiner Verdauung über einen besseren Blutzuckerspiegel bis hin zu einem insgesamt gesteigerten Wohlbefinden.
Was anfangs nach langweiligem Brei klingt, ist in Wahrheit eine kleine Gesundheitsrevolution auf deinem Teller. Hafertage sollen dir nicht nur helfen, deinen Körper zu entlasten, sondern auch dein Gefühl für echte Sättigung und natürliche Lebensmittel wiederzufinden. Du lernst neu, wie gut dir einfache, vollwertige Kost tun kann. Ob du abnehmen willst, deine Ernährung umstellen möchtest, gegen deinen Zucker kämpfst oder einfach nur neugierig bist, wie sich dein Körper ohne Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel anfühlt: Hafertage bieten dir eine sanfte, aber effektive Möglichkeit zum Reset. Sie sollen ein guter Start sein, selbst dann, wenn du danach ganz andere Ernährungspläne verfolgst. Dafür brauchst keine exotischen Superfoods, teuren Pulver oder komplizierten Pläne – nur Haferflocken, Wasser, wenig Obst und etwas Gemüse sowie ein paar Gewürze. Ich habe es ausprobiert und berichte heute über meine Erfahrung und den wissenschaftlichen Background hierzu. Also legen (lesen) wir los ;o)
Inhalt
- Was sind Hafertage?
- Wirkung und Zielsetzung
- Vorteile von Hafertagen
- Hinweise & Kontraindikationen
- Durchführung von Hafertagen
- Die Regeln noch mal in Kurz
- Was kommt auf den Teller?
- Persönliche Erfahrung
- Durchführung
- Ergebnisse
- Fazit
Was sind Hafertage? 📝
Hafertage bezeichnen spezielle, kurzzeitig durchgeführte, Ernährungstage, an denen ausschließlich oder überwiegend haferbasierte Nahrungsmittel verzehrt werden. Im allgemeinem wird die Nahrungsaufnahme ein bis drei Tage umgestellt. Ziel ist die Entlastung des Stoffwechsels und die Stabilisierung von Blutzucker und Blutfettwerten. Sie werden seit Jahrzehnten medizinisch bei Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz oder erhöhtem Cholesterin empfohlen. Da die Idee der Hafertage somit nicht neu ist, gibt es hierzu auch eine ausreichende Studienlage. Ich habe die Hafertage ausprobiert und werde den Artikel mit meinem kleinen Selbstversuch ergänzen.
Wirkung und Zielsetzung 🎯
Warum sollen Hafertage so gesundheitsfördernd sein? Welche Wirkung wird den Hafertagen nachgesagt? Zum Einen ist es die Aufnahme an vollwertigem, natürlichem Getreide, die mit einem hohen Ballaststoffgehalt einher geht und zugesetzten Zucker und sowie Fette vermeidet. Zum Anderen ist es die Zusammensetzung der Ballaststoffe, die Hafer besonders interessant macht und die wesentlich für die Wirkung des Hafers ist. Hafer soll immerhin den Blutzucker senken, das Cholesterin reduzieren und positive Effekte auf die Darmgesundheit und Entzündungswerte haben. Beleuchten wir dies mal im Einzelnen:
Blutzuckersenkung
Die komplexe Struktur der Kohlenhydrate des Hafers verzögert die Aufspaltung der Stärke in Zucker. Amylopektine im Hafervollkorn verlangsamen darüber hinaus die Verdauung zusätzlich. Wesentlich für die langsamere Aufnahme ins Blut sind jedoch die enthaltenen Beta-Glucane. Beta-Glucane im Hafer verlangsamen die Zuckeraufnahme in den Blutkreislauf, da sie eine hochviskose, gelartige Masse im Magen und Darm bilden. Dies führt zu einer langsameren Magenentleerung und verzögert den Kontakt der Kohlenhydrate mit Verdauungsenzymen. Die somit deutlich langsamere Verwertung senkt effektiv den Blutzuckerspiegel. Klinische Studien belegen eine Verbesserung der Nüchternblutzuckerwerte [Q1, Q2]. Natürlich steigen die Blutzuckerwerte nach dem Verzehr von Hafer immer kurzfristig an, immerhin enthält Hafer neben 13 % Eiweiß auch rund 58 % Kohlenhydrate [Q3, Q6]. Studien weisen aber darauf hin, dass der Langzeitzucker (HbA1c) bereits nach wenigen Tagen sinkt und der Hafer die Insulinresistenz zurückdrängt [Q1]. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft beschrieb einen Versuchsaufbau nachdem bei 15 Patienten nach 2 Hafertagen die „mittlere Glukosekonzentration im Blut sank von 158 mg/dl vor der Intervention auf 115 mg/dl“ [Q2].
Cholesterinsenkung
Regelmäßiger Haferkonsum kann das LDL-Cholesterin (=“schlechtes Cholesterin“) senken, ohne das HDL-Cholesterin („gutes Cholesterin“) negativ zu beeinflussen. Bereits eine Aufnahme von 3 g Beta-Glucan am Tag sorgt für eine signifikante Senkung des LDL-Cholesterin. Nach einer der efsa (European Food Safety Authority) vorliegenden Stellungnahme, senke die Reduzierung der Cholesterinkonzentration auch das Risiko einer koronaren Herzkrankheit [Q4, Q9], Schlaganfall oder Hypertonie [Q9]. Verantwortlich ist auch hier der hohe (lösliche) Ballaststoffanteil [Q5, Q6]. Der positive Effekt von Beta-Glucan wurde hier durch 22 Referenzen, drei Meta-Analysen und 19 randomisierte kontrollierte Studien belegt [Q4]. Nach drei bis sechs Wochen kann eine Cholesterinsenkung von bis zu 15 % erreicht werden [Q5].
Aber wieso ist das so? Die soeben unter Blutzuckersenkung beschriebene hochviskose, gelartike Masse, die der Hafer bildet ist maßgeblich für diesen Effekt. Sie bindet im Darm Gallensäuren, die normalerweise bei der Verdauung wiederverwendet werden würden. Stattdessen werden sie abgetragen und mit dem Stuhl ausgeschieden. Der Körper ist also gezwungen diese neu zu bilden [Q5]. Für diese Regeneration wird unter anderem LDL-Cholesterin aus dem Blutkreislauf verwendet. Die in der Leber entstehenden, neuen Gallensäuren reduzieren somit bei ihrer Synthese den Cholesterinspiegel im Blut. Neben der Regeneration von Gallensäuren verhindert das zähflüssige Gel zusätzlich die Aufnahme von Nahrungscholesterin im Dünndarm [Q5]. So kann bei einer fettarmen, ballaststoffreichen Diät mit 50 g Hafer/Tag der Gesamtcholesterinspiegel um 0,24 mmol/L innerhalb von 30 Tagen reduziert werden [Q5].
Entzündungshemmung und Darmgesundheit
Hafer beinhaltet unter anderem phenolische Verbindungen und Flavonoide, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken können [Q7]. Darüber hinaus enthält Hafer reichlich lösliche Ballaststoffe [Q6], wie Beta-Glucane, die das Wachstum gesunder Darmbakterien fördern. Diese sind somit quasi präbiotische Substrate. Sie dienen nützlichen Bakterien als Nahrungsgrundlage, was dazu führt, das diese sich anreichern und die Ansiedlung nachteiliger Bakterien erschweren können.
Unter den „guten“ Bakterien könnten auch solche sein, die kurzkettige Fettsäuren (z. B. Propionat) produzieren. Diese sollen in der Leber die Cholesterinsynthese hemmen können. Das Mikrobiom hat Einfluss auf Enzyme wie die HMG-CoA-Reduktase, ein zentraler Baustein der Cholesterinbildung. Sie bestimmt das Tempo der Cholesterinbiosynthese und ist beispielsweise Ansatz für die Wirkung von Statinen (= Cholesterin senkende Medikamente) im Körper. Hierzu fand ich allerdings nur graue Literatur und keine Webquellen, auf die ich verweisen könnte.
Im allgemeinem also sehr wünschenswerte Effekte, ohne bekannte Nebenwirkungen. Die positiven Effekte auf den Soffwechsel sollen nach den Hafertagen sogar bis zu sechs Wochen lang anhalten können. Ratsam sei, die Hafertage alle sechs bis acht Wochen zu wiederholen. [Q1]
Vorteile der Hafertage 🌾
Fassen wir also die Vorteile der Hafertage mal zusammen:
- Blutzucker- und Cholesterinreduktion ohne Medikamente [Q1]
- Stark sättigend, trotz geringer Kalorienzufuhr [Q1, Q5]
- Minderung von Heißhunger auf Grund der Insulinregulation
- Stoffwechselentlastung durch Verzicht auf Zucker, Fett, Salz und tierische Produkte [Q1]
- Sehr günstig und leicht zugänglich [Q8]
- Ohne Spezialprodukte durchführbar mit Großblatt-, Kleinblatt- oder löslichen Haferflocken [Q8]
- Förderung der Darmflora [Q1]
⚠️ Hinweise & Kontraindikationen
Bist du grundsätzlich gesund und fühlst dich wohl, kannst du Hafertage problemlos ausprobieren. Sollte dir dabei ein dauerhaftes Unwohlsein oder unerwünschte Nebenwirkungen auffallen, kannst du die Durchführung jederzeit beenden. Für einige Personen sind besondere Warnungen angemessen:
- Nicht geeignet für Menschen mit Zöliakie, Untergewicht, Essstörungen, in Schwangerschaft oder bei Niereninsuffizienz ohne ärztliche Begleitung
- Nicht länger als 3 Tage durchführen – es handelt sich nicht um eine langfristige Diätform [Q1]
- Es kann zu leichten Blähungen oder Müdigkeit während der Umstellungsphase kommen
Wenn du unter einer Erkrankung leidest, dir unsicher bist oder nicht weißt ob Hafertage etwas für dich sind, solltest du dies mit einem Arzt besprechen. Dieser Artikel ist keineswegs eine Beratung hierfür sondern dient der Einordnung und theoretischen Heranführung an das Thema.
Durchführung in der Praxis 🥣
Es wird empfohlen Hafertage zu Beginn einer größeren Ernährungsumstellung durchzuführen oder diese in einem regelmäßigen Turnus in den Alltag zu integrieren (z. B. Monatlich oder 2-wöchig). Die erstmalige Durchführung kann aus meiner Sicht allerdings auch schon einiges bewirken. Hierzu komme ich später noch. Bei der Durchführung ist darauf zu achten, dass idealerweise 2 bis 3 Tage vollständig umgesetzt werden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Während der Hafertage sollen nur drei Portionen pro Tag verzehrt werden. Die ideale Menge liegt nach meinen Recherchen bei ca. 225 g pro Tag oder 75 g pro Mahlzeit, kann aber bis zu 300 g erhöht werden. Zwischenmahlzeiten sind nicht gestattet. Es wird empfohlen Hafer möglichst immer mind. 30 Minuten, besser über Nacht, einzuweichen um die enthaltene Phytinsäure zu neutralisieren. Sie kann die Aufnahme von Mineralien wie Eisen, Zink und Kalzium beeinträchtigen [Q8].
Während der Hafertage sollten mindestens 2 Liter Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßtem Tee oder aromatisiertem Wasser (infused Water) getrunken werden. Unter aromatisiertem Wasser versteht sich stilles oder karbonisiertes Wasser welches durch Kaltauszug (Infusion) das natürliche Aroma von Gurke, Minze, Zitrone oder Limette erlangt hat. Künstliche Aromen, Zucker und Süßungsmittel unbedingt vermeiden!
Die Regeln noch mal in Kurz:
- Dauer: Optimal sind 2 bis 3 aufeinander folgende Tage
- Anwendung: Regelmäßig oder als Einstieg in eine Ernährungsumstellung
- Häufigkeit: Einmalig, alle 8 Wochen bis hin zu ein bis zweimal pro Monat
- Menge: Rund 75 g Haferflocken pro Mahlzeit
- Meine Empfehlung: 60 g Haferflocken + 15 g Haferkleie pro Mahlzeit
- Zwischenmahlzeiten: nein, 3 Mahlzeiten pro Tag
- Viel Trinken: Mind. 2 Liter Wasser, ungesüßter Tee oder Infused Water
- Süßen: Weder Zucker noch Austauschstoffe!
Ich habe bei meinem Selbstversuch volle drei Hafertage ausprobiert. Die Wiederholung steht übrigens in Kürze an. Auf Grund der positiven Effekte, zu denen ich noch kommen werde, werden die Hafertage sicherlich wiederholt werden!
Was kommt auf den Teller? 🍽️
Ideen für deinen Tag 1
| Frühstück | Mittag | Abendessen |
|---|---|---|
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| Fruchtiges Porridge mit Himbeeren, Banane und Zimt | Haferbratling mit gedünstetem, indischen Blumenkohl | Herzhaftes Porridge mit gebratenen Champignons und gedünstetem Lauch |
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| Die Haferflocken mit dem heißen Wasser übergießen und ca. 10 Minuten quellen lassen. Anschließend mit Banane und gewaschenen Himbeeren belegen. Mit Zimt bestreuen. | Leinsamen malen, mit Haferflocken mischen. Mit etwas Wasser mischen bis ein Brei entsteht. Zum Bratling formen. Bei 180 C im Ofen ca. 30 Minuten backen. Blumenkohlröschen und Tomate ohne Fett dünsten. Mit Brühe, Knoblauch und Garam Masala abschmecken und über den Bratling geben. | Die Haferflocken mit dem heißen Wasser übergießen und ca. 10 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit Champignons und Lauch schneiden, ohne Fett braten und mit etwas Wasser lösen. Mit Knoblauch und Gemüsebrühe würzen und über das Porrdige geben. |
Ideen für deinen Tag 2
| Frühstück | Mittag | Abendessen |
|---|---|---|
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| Overnight-Oats mit Kakao, Banane und Haselnüssen | Gefüllte Paprika mit deftiger Hafer-Zucchini-Füllung | Deftiges Porridge mit gebratenen Zucchini, grünem Pfeffer und Chili |
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| Ab Vorabend Haferflocken und Wasser in einer Schale mischen und kaltstellen. Am nächsten Morgen mit Kakao verquirlen. Banane darüber geben und mit Haselnüssen bestreuen. | Zwiebel sehr fein hacken. Mit Zucchini und Haferflocken mischen. Gemüsebrühe, Knoblauch und Pfeffer untermischen. In die Paprika füllen und ca. 40 Minuten im Ofen rösten. 190 °C Umluft. | Die Haferflocken mit dem heißen Wasser übergießen und ca. 10 Minuten quellen lassen. Zucchini würfeln, ohne Fett anbraten und mit zerdrücktem Pfeffer und Gemüsebrühe würzen. Zum Porridge geben und mit Chili toppen. |
Ideen für deinen Tag 3
| Frühstück | Mittag | Abendessen |
|---|---|---|
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| Overnight-Oats mit geriebenem Apfel, Zimt und Mandelsplittern | Hafer-Pancakes mit gedünsteten Blumenkohl- und Brokkoliröschen, Sesam und Sojasauce | Herzhaftes Porridge mit würzigem Spinat und Tomaten |
|
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| Ab Vorabend Haferflocken und Wasser in einer Schale mischen und kaltstellen. Am nächsten Morgen mit Kakao verquirlen. Banane darüber geben und mit Haselnüssen bestreuen. | Haferflocken in einer Mühle fein zermahlen. Leinsamen mit 60 ml heißem Wasser aufgießen und 5 Min. quellen lassen. Mit den gemahlenen Flocken und Wasser zu einem dicken Teig verrühren. Auf Teflon streichen und bei mittleren Temperaturen ausbacken. Kohl kochen oder dämpfen und über die Pancakes legen. Mit Sojasauce würzen und mit Sesam bestreuen. | Die Haferflocken mit dem heißen Wasser übergießen und ca. 10 Minuten quellen lassen. Spinat mit Knoblauch und Brühe in eine Pfanne geben und erhitzen. Tomaten hinzufügen und aufkochen lassen. Die Gemüsemischung zum Hafer geben und unterheben. |
Persönliche Erfahrung
Durchführung
Mein experimenteller Selbstversuch war es, Hafertage so nahe am Original durchzuführen wie möglich. Ich habe also drei Hafertage gemacht, die wie zuvor beschrieben mit 225 g Haferflocken begangen wurden. In meinem Fall jedoch mit 180 g Haferflocken mit 45 g Haferkleie am Tag. Obst haben ich auf maximal 50 g pro Mahlzeit reduziert (Ausnahme: 100g beim Apfel) und Gemüse habe ich auf maximal 100 g reduziert. Zugesetzter Zucker oder Zuckeraustauschstoffe an meinen Speisen habe ich vermieden.
Allerdings habe ich meinen Kaffee getrunken, wie gewohnt. Das bedeutet, dass dieser einen Schluck Hafermilch beinhaltet hat. An Tag 3 habe ich die Menge Gemüse ein wenig erhöht (maximal 150 g pro Mahlzeit). Die Mahlzeiten habe ich in einer anderen Reihenfolge zu mir genommen, als diese in „Was kommt auf den Teller?“ geführt werden. Da diese nicht optimal war, habe ich mich entschieden hier etwas zu variieren. Während der Hafertage habe ich moderaten Sport gemacht, wie gewöhnlich.
Meine Ergebnisse
Ich habe in der Zeit dieses Selbstexperiments vermehrt meinen Blutzucker getestet und mich morgens gewogen, um eventuelle Veränderungen aufzuzeichnen und die effektive Wirkung der Hafertage zu bewerten. Hier meine Blutzuckerwerte:
| Tag | Gewicht in Abweichung in kg | Uhrzeit | Blutzucker in mg/dl |
|---|---|---|---|
| Sonntag | 0,00 | 06:00 | |
| Montag | 10:15 | 103 | |
| 17:30 | 95 | ||
| 20:30 | 88 | ||
| Dienstag | -2,7 kg | 07:30 | 97 |
| 10:15 | 108* | ||
| 11:30 | 87** | ||
| 18:00 | 75 | ||
| 22:20 | 91 | ||
| Mittwoch | -4,3 kg | 07:00 | 85 |
| 12:30 | 81 | ||
| 14:00 | 106 | ||
| 17:30 | 78* | ||
| 22:20 | 93 | ||
| Donnerstag | -5,2 kg | 07:00 | 87 |
** Blutzucker direkt nach körperlicher Aktivität getestet
Fazit
Wie das Ergebnis ausfällt
Innerhalb von 3 Tagen habe ich über 5 Kilogramm Gewicht verloren. Mein Nüchternblutzuckerwert ist von 103 auf 85 mg/dl gesunken und ich habe eine deutlich „entschlackende“ Wirkung gespürt. Damit meine ich, dass mein Bauch weniger rund wirkte, mein Darm weniger aufgebläht war und ich mich allgemein etwas unbelasteter fühlte. Allerdings führte die geringe Menge Speisebrei in meiner Verdauung zu weniger und unregelmäßigerem Abführen. Insgesamt aber Top-Effekte.
Doch das ist noch nicht alles: Im Nachgang haben wir begonnen wieder gesünder zu Essen. Die Hafertage halfen nicht nur dabei, auch im Anschluss weniger Fett und Zucker zu verwenden, sie haben auch den Heißhunger beseitigt, den Appetit gezügelt und die Portionsgrößen massiv reduziert. Dieser Effekt hält jetzt, zehn Tage nach den Hafertagen, überraschenderweise immer noch an. Ich möchte es aber gar nicht schön reden:
Drei Tage können ganz schön lang sein
Drei Tage lang nur Hafer mit wenig Beiwerk zu verzehren kann ziemlich anstrengend werden. Gerade für jemanden der, wie ich, besonders Wert auf Abwechslung und Vielfalt auf dem Teller legt und ungerne Wiederholungen mag, kann das Porridge nach zwei bis drei Mahlzeiten schon herausfordernd werden. Daher meine Empfehlung: mal heiß, mal kalt, mal als Pfannkuchen, Brei, Füllung, Bratling. Je mehr Abwechlsung auf den Teller kommt, desto eher lässt sich die Kur durchhalten und bevor es gar nicht mehr geht und beendet werden muss: Lieber etwas Haferdrink ins Müsli oder mehr Gemüse ans Essen, als Abbruch. Das entscheidende ist immerhin fettarm und zuckerfrei die Ballaststoffe aufzunehmen und nicht Obst und Gemüse auszusparen.
Da die positiven Effekte auf den Stoffwechsel bis zu sechs Wochen anhalten soll, können die Hafertage aus meiner Sicht also nachhaltig unterstützen einen gesünderen Weg in seiner Ernährung einzuschlagen. Und sollte man sich doch irgendwann wieder abseits dieses Weges wiederfinden, so sind Hafertage ein entscheidendes Werkzeug, auf den guten Pfad zurück zu finden.
Verwendete Quellen 📚
[Q1] NDR (2022). Hafertage: So läuft die Stoffwechselkur ab.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hafertage-so-laeuft-die-Stoffwechselkur-ab,hafertage100.html
[Q2] Deutsche Diabetes Gesellschaft (2021). Alles nur Hokuspokus? Was Hafertage bewirken können.
https://www.ddg.info/diabetes-zeitung/alles-nur-hokuspokus
[Q3] FDDB – Haferflocken
Durchschnittswerte der Nährstoffe von Haferflocken
https://fddb.info/db/de/lebensmittel/durchschnittswert_haferflocken/index.html
[Q4] Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Wissenschaftliche Gutachten zur Begründung eines gesundheitsbezogenen Anspruchs auf Hafer-Beta-Glucan und Senkung des Blutcholesterins und des reduzierten Risikos für (koronäre) Herzerkrankungen gemäß Artikel 14 der Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 [Englisch]
https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.2903/j.efsa.2010.1885
[Q5] Verband der Getreide-, Mühlen und Stärkewirtschaft VGMS e.V. Hafer senkt den Cholesterinspiegel
https://www.hafer-die-alleskoerner.de/ernaehrungsberatung/hafer-wissen/cholesterinspiegel
[Q6] Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Geteide ABC: Hafer
https://www.bzfe.de/presse/pressemeldungen-archiv/getreide-abc-hafer
[Q7] Runnea – Eigenschaften von Haferflocken und ihre 8 gesundheitlichen Vorteile
https://www.runnea.de/artikel/ernahrung/eigenschaften-haferflocken-ihre-gesundheitlichen-vorteile-11407/?utm_source=chatgpt.com
[Q8] AOK Gesundheitsmagazin. Hafer – gesundes Korn für Stoffwechsel & Herz.
https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/lebensmittel/darum-sind-haferflocken-gesund/
[Q9] Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Ballaststoffe in der Ernährung senken das Sterberisiko
https://www.dge.de/presse/meldungen/2022/ballaststoffe-in-der-ernaehrung-senken-das-sterberisiko/











