Schokopudding – zartbitter ohne Milch

Heute möchte ich dir ein Rezept für etwas präsentieren, das ich total liebe. Als Nachspeise, Snack zwischendurch, in Portionen oder aus der hübschen Puddingform für größere Anlässe. Es schmeckt immer und erfreut sich auch großer Beliebtheit: der Pudding in Form von einer Süßspeise. Ich habe hierzu ein besonders cremiges Rezept entwickelt, dass auch einem nicht-veganer gut schmecken dürfte: Den Schokopudding ohne Milch.

Über den Begriff Pudding

Der Begriff Schokopudding oder einfach „Pudding“ für eine Süßspeise ist aus dem englischen übernommen worden. Er tauchte tatsächlich erstmal in dieser Verwendung in dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm für den deutschsprachigen Raum im 18. Jahrhundert auf. In diesen Sprachgebrauch gelangte er vermutlich im 17. Jhd. Doch im Englischen war Pudding ursprünglich keine Bezeichnung die sich auf ein Dessert oder zumindest nicht ausschließlich auf eine Süßspeise bezog.

Historisch gesehen bezeichnete Pudding eine in einen Magen eingenähte und gegarte Speise. (Sorry, aber ihh!!) Es handelte sich hierbei also um ein aus Brot, Gemüse und/oder Fleisch bestehendes Gericht, dass in einem Wasserbad gedämpft wurde. Verwendung für herzhaften Pudding fanden oft auch Wurst, Mehl und Eier. Verbreitet sind diese Varianten vor allem in der britischen und schottischen Küche. Für mich wenig appetitliche Beispiele hierfür sind der Yorkshire oder Blackpudding, eine Art von Blutwurst.

Abgrenzung zu Flammeri

Wir haben nun also gelernt, dass ein Pudding in der Gastronomie durchaus auch etwas Herzhaftes sein kann das mit Bestandteilen zubereitet wird, die für uns weniger wünschenswert sind. Richtig? Wenn man sicher gehen möchte eine Süßspeise zu erhalten spricht man aus gastronomischer Sicht vom Flammeri. Dies ist nämlich die Fachbezeichnung für eine mit Stärke gebundene Creme. Die Verbreitung des industriell hergestellten Puddingpulvers und in Folge dessen die des Fertigpuddings ist der Flammeri jedoch im heutigen Sprachgebrauch weniger üblich. Als Pudding kennen wir daher die Süßspeise, die hier als Flammeri beschrieben ist, versehen mit diversen Geschmacksrichtungen. Am häufigsten wohl mit Schokolade und Vanille.

Über Schokopudding ohne Milch

Da ich nun diese Infos vorweg geschickt habe, möchte ich noch mal klarstellen das ich bei Verwendung des Begriffs Pudding eine Süßspeise meine, die fachlich korrekt eigentlich ein Flammeri ist. Doch wie macht man einen Schokopudding ohne die Verwendung von Milch? Und das soll dann auch noch allen schmecken? Auch jenen die an Milch gewöhnt sind? Es mag für dich im ersten Moment vielleicht schwer vorstellbar sein, aber die Lösung ist denkbar einfach. Sie heißt: Haselnuss“drink“. Äh – Drink? Ich muss kurz ausholen.

Milch genießt in der EU einen Bezeichnungsschutz. Es handelt sich per Definition um eine Nährflüssigkeit die in den Drüsen eines tierischen Euters erzeugt werden musste. Deshalb heißen Sojamilch, Haselnussmilch, Reismilch, Mandelmilch & Co. als Milchersatz auch allesamt „drink“, nicht -milch. Diese auf Nüssen und Hülsenfrüchten basierenden Alternativen erfreuen sich immer stärkerer Beliebtheit und laufen der Milch laaangsam aber sicher den Rang ab. Und das obwohl sie es schwer haben. Steuerlich benachteiligt mit 19 % statt 7 %, diskreditiert durch Vorschriften und Gesetze und durch politische Ambitionen wie dem Änderungsantrag 171 versucht vom Markt zu verdrängen und zensieren: Die (Tier-)Lobby dahinter ist stark. Für einen Pudding sind jedoch nicht alle geeignet. Nach dazu unterscheiden sich die Produkte zur Verwendung in Süßspeise je nach Zweck stark. Die meisten hiervon haben einen besonderen, meist nussigen Nachgeschmack. Sie sind weniger gehaltvoll, weniger fettig als das tierische Produkt und enthalten kein Cholesterin. Ernährungsphysiologisch ein Trumpf. Geschmacklich tun sich manche Menschen sicher schwer.

Schokopudding den jeder mag?

Wie schon erwähnt muss man nach dem Anwendungszweck unterscheiden. Wenn man nicht gerade gegen die Haselnuss allergisch ist, so bietet sie aus meiner Sicht die ideale Basis für einen Schokopudding. Die meisten Bei- oder Nachgeschmäcker würden bei einer solchen Süßspeise als störend empfunden werden. Doch die Kombination von Schokolade bzw. Kakao und Haselnuss ist quasi schon legendär. Wir kennen sie als Torte, wir genießen sie als Schokoriegel und alle Welt liebt sie als Brotaufstrich, Stichwort „Nussnougatcreme“. Und deshalb bin ich mir sicher, dass der Schokopudding ohne Milch auf Basis von Haselnussdrink besonders gut ankommt. Bei mir tut er es – ich könnte fast nicht genug davon bekommen.

Fertigen vs. eigenen Drink

In meinem Rezept für Schokopudding ohne Milch verwende ich ganze Haselnuss um die zu verwundende Haselnuss„milch“ selbst herzustellen. Es gibt jedoch einige Hersteller, zum Beispiel Alpro mit dessen Produkt Alpro Haselnuss #nosponsoring, die du ebenfalls Verwenden kannst um den Pudding herzustellen. In dem Fall passt du das Rezept von den Arbeitsschritten einfach an deine Bedürfnisse an. Bitte beachte aber, dass Kombinationsprodukte wie Drinks aus Reis und Haselnuss oder Hafer/Soja Haselnuss einen Beigeschmack nicht ausschließen können. Daher empfehle ich dir trotz den höheren Preises ein reines Haselnussprodukt zu verwenden oder die Haselnuss„milch“ ganz einfach selbst zu machen.

Frische Nüsse verwenden

Es dürfte sich von selbst verstehen, doch da ich auch schon den Fehler gemacht habe hier ein Wort der Warnung. Bitte verwende nach Möglichkeit nur frische Haselnüsse. Sie sollten nach Möglichkeit nicht älter als 6 Monate sein. Ich hatte beim ersten Versuch Nüsse verwendet die bereits offen waren und eine Zeit x in der Vorratsdose verbracht haben. Sie hatten dadurch im Schrank einen muffigen Geschmack angenommen, der aber erst im Endprodukt so richtig zur Geltung kam. Eine böse Überraschung, denn so war die Arbeit umsonst. Nur mit frischen Haselnüssen erhältst du ein Ergebnis, dass großen Genuss verspricht und dieses Versprechen auch halten kann.

Die übrigen Zutaten hat man für gewöhnlich zuhause, oder? Wasser, Stärke, Kakao und Zucker. Und für eine geschmackliche Abrundung ein wenig Vanillezucker. Natürlich mit echter Bourbon-Vanille, so schmeckts am Besten. Dann kann es ja losgehen. Viel Freunde beim Genießen. Übrigens – für die Naschkatze in dir habe ich dir hier noch die neusten Rezepte aus dem Bereich Desserts verlinkt. Schau mal rein.