
Meine veganen Laugenbrezeln
Es gibt diesen einen Duft, der einem sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt – warm, herzhaft, leicht malzig, mit einem Hauch von „Butter“. Der Duft von frisch gebackenen Laugenbrezeln, direkt aus dem Ofen, ist für viele ein Stück Heimat, ein Hauch von Kindheit oder ein gemütlicher Sonntagmorgen im Lieblingscafé. Für mich sind vegane Laugenbrezeln längst mehr als nur ein Snack – sie sind ein kleines Ritual. Vom Kneten des Teigs bis zum Aufschneiden der gebackenen Brezeln steckt in jeder einzelnen so viel Liebe, dass der erste Biss fast schon etwas Feierliches hat.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich angefangen habe, mit dem Rezept zu experimentieren. Es ging nicht nur darum, eine vegane Alternative zu schaffen, sondern eine, die dem Original in nichts nachsteht – weder im Geschmack noch in der Konsistenz. Das kleine Geheimnis, das den Brezeln ihren besonderen Look verleiht, liegt im Drehen des Teigstrangs vor dem Formen. Dieser einfache Trick sorgt für die typische, leicht gedrehte Struktur und macht sie optisch zum Hingucker. Und das Beste: Du brauchst keine ausgefallenen Zutaten, keine spezielle Maschine – nur ein bisschen Geduld, Lust auf Selbermachen und die Freude am Genuss.

Ein kleines Stück Kulturgeschichte
Brezeln gehören in Mitteleuropa längst zur kulinarischen Tradition. Vor allem in Süddeutschland und Österreich haben sie einen festen Platz im Alltag – ob zum Frühstück, als Schulbrot oder zur Brotzeit im Biergarten. Ihre charakteristische Form mit dem mittigen Bauch und den überkreuzten Armen ist ebenso ikonisch wie die glänzende, braune Oberfläche, die durch die Lauge entsteht. Historiker vermuten, dass die Brezel schon im frühen Mittelalter gebacken wurde, vermutlich von Mönchen. Die verschlungene Form soll damals symbolisch für betende Arme gestanden haben – heute ist sie schlichtweg ein Klassiker. In der veganen Variante wird auf tierische Fette und Milch im Teig verzichtet, ohne dass dabei etwas vom traditionellen Flair verloren geht.

veganen Laugenbrezeln – Genuss mit allem, was du liebst
Was ich an Laugenbrezeln besonders liebe, ist ihre Vielseitigkeit. Frisch gebacken schmecken sie pur einfach herrlich – außen kross, innen weich. Aber mit einem Aufstrich oder Topping werden sie zur echten Geschmacksexplosion. Ich genieße sie gern mit veganem Obazda oder einem pflanzlichen Frischkäse, aber auch süß mit einem Klecks Nuss-Nougat-Creme sind sie ein Traum. Besonders lecker wird’s, wenn du sie vor dem Backen zusätzlich mit Sesam, Mohn oder Röstzwiebeln bestreust. So wird aus dem klassischen Laugengebäck ganz schnell dein persönliches Highlight.

Sicherheit beim Laugenbad
Bevor die Brezeln in den Ofen wandern, bekommen sie ihr typisches Aroma durch ein kurzes Bad in heißem Natronwasser. Dieser Schritt sorgt für die dunkelbraune Farbe und den unverwechselbaren Geschmack. Dabei ist wichtig: Verwende unbedingt eine nicht zu kleinen Topf und rühre das Natron vorsichtig in das heiße Wasser ein – denn es schäumt stark auf. Achte darauf, dich nicht zu verbrühen, und lass Kinder bei diesem Schritt lieber nicht allein mithelfen. Wenn du beim Umgang mit heißer Lauge ein bisschen umsichtig bist, steht dem Backvergnügen aber nichts im Weg.

vegane Laugenbrezeln frisch genießen – oder clever aufbewahren
Natürlich schmecken Laugenbrezeln frisch aus dem Ofen am allerbesten. Doch wenn du mal ein paar mehr backst – und glaub mir, das passiert schneller als gedacht – musst du sie nicht am selben Tag aufessen. In einem sauberen Baumwolltuch oder einer Brotdose bleiben sie etwa zwei Tage lang schön weich. Danach kannst du sie kurz im Ofen oder Toaster aufbacken und sie schmecken wieder wie frisch. Wenn du lieber auf Vorrat backst, bietet es sich an, die Brezeln nach dem Laugenbad und Formen etwa zehn Minuten vorzubacken, dann abkühlen zu lassen und einzufrieren. Bei Bedarf einfach gefroren in den vorgeheizten Ofen geben – und schon hast du in wenigen Minuten frische Brezeln auf dem Tisch.

Herzhaft, einfach, selbstgemacht – vegane Laugenbrezeln eben
Selbst gemachte vegane Laugenbrezeln sind für mich ein Stück bewusster Genuss. Du weißt genau, was drin ist, du arbeitest mit deinen Händen, du bestimmst über Geschmack und Form – und du kannst dabei kreativ werden. Ob du sie klassisch mit grobem Salz bestreust oder mal mit Sesam, Mohn oder sogar veganem Käse spielst, bleibt ganz dir überlassen. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wie der Teig sich verhalten soll und wie du deine ganz persönliche Brezel-Perfektion erreichst. Und wenn dann dieser Duft aus dem Ofen kommt, weißt du: Es hat sich gelohnt.

Meine Laugenbrezeln
Kochutensilien
- Rühr-/Knetschüssel
- Schaumkelle
- Kleiner Topf
- Backblech / Backpapier
Zutaten
Für den Teig
- 500 g Weizenmehl¹ (Typ 405) oder Dinkelmehl¹ (Typ 630)
- 300 g warmes Wasser
- 50 g vegane Butteralternative (z. B. Alsan Bio¹)
- 20 g Hefe, frisch oder 2 Pkt. Trockenhefe¹
- 2 TL Zucker¹, weiß
- 1 Prise Salz
Für die Lauge
- 1 L Wasser, heiß
- 2 EL Natron¹
Topping
- n. B. grobes Salz¹
Anleitungen
- 500 g Weizenmehl¹ (Typ 405) oder Dinkelmehl¹ (Typ 630)Mehl abwiegen und in eine Schüssel geben.
- 300 g warmes Wasser50 g vegane Butteralternative (z. B. Alsan Bio¹)20 g Hefe, frisch oder 2 Pkt. Trockenhefe¹2 TL Zucker¹, weiß1 Prise SalzWasser, vegane Butter, Hefe, Zucker und Salz hinzufügen und ca. 5-8 Minuten zu einem geschmeidigen, freuchten Teig verkneten.Tipp: Eine Küchenmaschine, die dies übernimmt, ist ein Segen.
- Den Teig abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
- Wenn sich der Teig verdoppelt hat, erneut kneten und auf einer bemehlten Fläche so oft halbieren, bis 8 gleichmäßige Teigstücke daraus werden.
- Jedes Teigstück einzeln zu einer gleichmäßigen Kugel formen und anschließend in die Form eines langen Würstchens bringen.Tipp: Für eine schöne Optik den Teig auf ganzer Länge verdrehen.
- Daraus dann die typische Brezelform legen.
- Mit den übrigen Teigstücken so verfahren.
- 1 L Wasser, heiß2 EL Natron¹Nun einen Liter Wasser mit Natron versetzen.
- Die Lauge zum Kochen bringen.
- Die Brezeln mit einer Schaumkelle in das Wasser legen und ca. 6-10 Sekunden darin schwimmen lassen. Anschließend wenden und noch einmal 6-10 Sekunden ziehen lassen.
- n. B. grobes Salz¹Nun herausfischen, auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech geben und direkt mit groben Salz bestreuen. Die Brezeln im vorgeheizten Ofen bei 190° C rund15 Minuten knusprig backen.
- Anschießend herausnehmen und abkühlen lassen. Schmeckt wunderbar pur, mit Butter oder meiner bayrischen Zwiebelcreme. Guten Appetit!












