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Mich überkam kürzlich das starke Bedürfnis nach Kuchen. Also eigentlich nicht einfach bloß Kuchen. Eher etwas Üppiges mit viel Creme oder Sahne. Also eher eine Torte. “Naja”, dachte ich, “dann mach doch eine”. Und relativ schnell war aus meinen Kenntnissen über süße Backwaren eine vegane Mokkatorte zusammengeschraubt. Was macht sie aus? Reichlich Schokolade, nicht zu süß, luftig und cremig. Einfach ein Schmankerl zur Kaffeezeit. Ich erzähle dir, wie ich sie gemacht habe.

Über vegane Mokkatorte

Mokka ist eigentlich ein starker Kaffee, wie er gerne in der Türkei oder Griechenland getrunken wird. Der intensive Geschmack der Kaffeebohnen erinnert ein wenig an Schokolade, weshalb irgendwann die Kombination von Kaffee und Kakao auf den Plan trat. Das ist auch der Grund, warum in Deutschland mit “Mokka” häufig Schoko-Kaffee-Kombinationen (z. B. in Kuchen, Torten oder Mischgetränken) gemeint werden. Bestes Beispiel sind auch Schokoladenprodukte, wie die Mokka-Bohne. Hinsichtlich der veganen Mokkatorte ist dies nicht anders. Es handelt sich um eine kakaohaltige Sahnetorte, die mit starkem Kaffee aromatisiert wird. Ich verwende zu diesem Zwecke einen frisch gebrühten Espresso aus dem Kaffeevollautomaten. Doch auch das ist nicht ganz korrekt, bedenkt man was Mokka eigentlich bedeutet…

Mokka vs. Moka

Die Zubereitung eines Mokka, oder auch eines türkischen bzw. griechischen Kaffees, umfasst ein spezielles Mokka-Kännchen (zum Beispiel aus Kupfer), staubfein gemahlene Kaffeebohnen und heißes Wasser zum Aufgießen. Im Gegensatz zu einem Espresso wird der Mokka samt Kaffeesatz ausgeschenkt und von der servierten Tasse bei geringer Neigung vom Kaffeesatz abgetrunken.

Ein Moka dagegen ist die italienische Zubereitung in einem als Espresso-Kocher bekannten Kaffeeutensil mit 3 Kammern. Dabei wird in den unteren Hohlraum kaltes Wasser eingefüllt. Darüber befindet sich eine Schicht für den gemahlenen Kaffee und darüber der Behälter, der mit der frischen Kaffeezubereitung beim Aufkochen gefüllt wird. Lt. Wikipedia ist diese Methode in Italien sehr verbreitet. Warum allerdings in Deutschland der Irrglaube verbreitet ist, dass sich mit diesem Gerät ein Espresso zubereiten lässt, ist mir schleierhaft. Mal beides probiert? Da gibt’s schon einen ordentlichen Unterschied 😉

Wie dem auch sei: In meinem Rezept kannst du natürlich jede Form von starkem Kaffee verwenden, solange du sie filterst. Denn ich glaube, tatsächlich niemand möchte Kaffeesatz im Kuchen haben.

Dunkler Biskuitboden dieser Mokkatorte

Für meine vegane Mokkatorte habe ich mir ein Rezept für sehr feinen, luftigen Biskuitboden überlegt. Die meisten Böden, über deren Rezepte ich im Internet gestolpert bin, waren klebrig, trocken oder schmeckten stark nach Backpulver. Ganz anders allerdings diese Variante. Sie ist näher an einem Wiener Boden als einem klassischen Biskuit, da dem Teig vegane Butter zugesetzt wird. Das macht den Boden auch ziemlich saftig.

Um einen nicht allzu süßen Biskuit zu erhalten, habe ich dem Boden relativ wenig Zucker zugegeben, doch das macht auch den Charme aus. Denn meine vegane Mokkatorte sollte letztendlich herb und cremig sein. Nicht allzu süß auf der Zunge. Die Schokolade tritt hierbei in den Vordergrund. Gepaart mit einer feinen Kaffeenote natürlich. Für die luftige Beschaffenheit nutze ich eine Kombination aus Apfelessig, Weinsteinbackpulver und Mineralwasser. Luftiger kann ein Biskuit gar nicht werden.

Vorsicht: Mokkabohne

Ich nehme es noch mal mit warnenden Worten auf. Auch wenn ich auf anderen veganen Blogs vereinzelnd gesehen habe, dass man bei der Verwendung von schokolierten Mokkabohnen keinen Hinweis darauf gegeben hat (und mir das bei meinem Dessert Schnelle Mokkacreme auch nicht gleich auffiel): Bislang habe ich noch keine Mokkabohne im Handel entdeckt, deren Packung nicht Schellack (E904) als Zutat für Überzugsmittel enthielt. Du kennst dich mit Schellack aus? Das Zeug ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Die Läuse schützen in der Natur ihre als Eier abgelegten Nachkommen damit.

In der Industrie wurde und wird Schellack u. a. zur Herstellung von Kunststoffen, Schallplatten, Kitt, Politur, Möbelpflege, Trennmittel, Klebstoff und vieles mehr verwendet. Recht unsexy, oder? Eine der bekanntesten (Lebensmittel-)Produkte mit Anwendung von Schellack sind zum Beispiel Kinder Schokobons. Als Alternative habe ich dir ein paar knusprige Schokoherzen von Biovegan herausgesucht (#nosponsoring).

Vegane Mokkatorte

Köstliches Sahnetörtchen mit schokoladiger Sahne, aromatisiert mit kräftigem Espresso.
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Backzeit+Auskühlen 1 Stunde 40 Minuten
Gesamtzeit 2 Stunden 30 Minuten
Gericht Kuchen, Torten
Küche Deutsch, Deutschland, Europa, Europäisch
Portionen 8 Stücke

Kochutensilien

Zutaten
  

Für den dunklen Biskuitboden

Für einen besonders saftigen Boden

  • 60 ml frisch gebrühter Espresso (alternativ: Instant)
  • 2 EL Rohrohrzucker¹ oder Zucker

Für die Mokkaceme

Für die Dekoration

Anleitungen

So wird der Biskuit richtig luftig

  • 225 g Weizenmehl¹ (Typ 405) oder Dinkelmehl¹ (Typ 630), 125 g Rohrohrzucker¹ oder Zucker, 75 g Vegane Butteralternative (z. B. Alsan Bio¹ oder VioLife VioBlock)
    Mehl, Zucker und vegane Butter abmessen bzw. wiegen. Mehl und Zucker in eine Schüssel.
  • 2 EL Backkakao¹, entölt
    Backkakao hinzufügen und mit dem Schneebesen verrühren.
  • 1 Pkt. Vanillin¹, 1 Pkt. Weinsteinbackpulver¹
    Vanillin und Backpulver unterheben. Alles mehrfach fein sieben, um eine klümpchenfreie Mehlmischung zu erlangen.
  • 250 ml Mineralwasser, 75 g Vegane Butteralternative (z. B. Alsan Bio¹ oder VioLife VioBlock), 1 EL Apfelessig¹ oder Zitronensaft
    Die vegane Butteralternative anschmelzen. Das Mineralwasser mit Apfelessig versetzen. Erst die Butter, dann das Essigwasser zur Mehlmischung hinzufügen.
  • Die Flüssigkeit so lange unterheben, bis die Masse glatt gerührt ist.
  • In eine kleine Springform (ca. Ø 18cm) geben und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Umluft ca. 40 Minuten backen. Anschließend großzügig auskühlen lassen.

Die besondere Saftigkeit

  • Den ausgekühlten Biskuit aus der Form lösen.
  • Ist der Biskuit kühl, in drei möglichst gleichmäßige Böden schneiden.
  • 60 ml frisch gebrühter Espresso, 2 EL Rohrohrzucker¹ oder Zucker
    Espresso kochen und Zucker darin auflösen.
  • Die Böden mit dem gesüßten Espresso tränken.

Die cremige Sahnemasse

  • 400 ml Schlagcreme¹, ungesüßt (z. B. Schlagfix), 2,5 EL Rohrohrzucker¹ oder Zucker, 2 Pkt. Sahnefest¹, 1 Pkt. Vanillezucker¹, mit echter Bourbon-Vanille
    Die vegane Schlagcreme mit Sahnefest, Zucker und Vanillezucker versetzen und steif schlagen.
  • 200 g Zartbitterkuvertüre¹, 60 ml Frisch gebrühter Espresso, n. B. San Apart
    Zartbitterkuvertüre in grobe Stücke schneiden, im Topf oder der Mikrowelle langsam schmelzen (aber nicht zu heiß werden lassen!) und anschließend unter die Sahnemasse heben. Nun den Espresso vorsichtig unterheben. Ggf. mit San Apart nachfestigen.
  • Die Creme in einen Spritzbeutel mit flacher oder runder Tülle geben.
  • Anschließend die Böden mit der Creme versehen.
  • Jeweils mit Hilfe einer Kuchenpalette glattstreichen und mit dem nächsten Boden fortfahren.
  • Zuletzt den obersten Boden mit Creme bestreichen.
  • Nun eine dünne Cremeschicht auf die Seiten der Torte auftragen und glattstreichen. Idealerweise mit einem Zug, so ergeben sich weniger Ungleichmäßigkeiten.

Verzieren und Servieren

  • 200 ml Schlagcreme¹, ungesüßt (z. B. Schlagfix), 1 Pkt. Sahnefest¹
    Solltest du noch Schokosahne übrig haben, kannst du mit dieser zu verzieren beginnen. Ansonsten die übrige Schlagcreme mit Sahnefest vermischen und steif schlagen. In einen sauberen Spritzbeutel mit Sternentülle geben und Die Torte nach Belieben verzieren.
  • 8-16 Stück Schokoherzen¹
    Die weißen Rosetten wahlweise mit Mokkabohnen, Schokostückchen oder Schokoherzen garnieren.
  • Bis zum Servieren kaltstellen. Guten Appetit.
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