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Auf das Rezept zur heutigen Leckerei bin ich sehr stolz, weil es auf Anhieb ein ganz wunderbares Ergebnis geliefert hat. Obwohl klassischerweise ein Brandteig verwendet wird und ich hiervor bislang immer ziemlichen Respekt hatte. Allerdings konnte ich feststellen, dass es keinen Grund für Nervosität gibt. Eher geht’s um die Vorfreude und den Genuss, der sich aus dem Knuspern ergibt: vegane Churros. Denn dieses Rezept ist so einfach, dass es jedem gelingen sollte. Wie man diese spanische, weltbekannte Spezialität zubereitet? Darum geht es hier.

Über vegane Churros

Bestimmt kennst du sie bereits? Immerhin ist dieses Fettgebäck, dessen Herkunft auf der iberischen Halbinsel liegt, weltbekannt. Folglich auch bei uns in Deutschland verbreitet. Ob nun auf Volksfesten, Jahr- oder Weihnachtsmärkten. Die knusprige Süßigkeit wird inzwischen fast überall verkauft und erfreut sich steigender Beliebtheit. Doch was sind Churros? Es handelt sich hierbei um ein Fettgebäck aus Brandteig, welches in Zucker gewälzt und zumeist mit einem Schokodip verzehrt wird. Das klingt jetzt recht kryptisch, oder? Nehmen wir es kurz auseinander:

Ein Fettgebäck ist ein Lebensmittel, das in siedendem Fett ausgebacken wird. Hierzu wirst du schon einige andere kennen: Schmalzkuchen, Berliner bzw. Krapfen, Spritzkuchen und Co. Ein Brandteig bzw. eine Brandmasse ist ein Teig, der zumindest aus Mehl, Wasser und Fett besteht und häufig durch die Zugabe von Aromen und Zucker aromatisiert wird. Der Teig wird bei der Zubereitung solange erhitzt, bis die Verkleisterung durch die Stärke und Gerinnung des Proteins in Mehl fortgeschritten ist. Dieser Vorgang wird “abrösten”, “brühen” oder “abbrennen” genannt. Daher auch der Name Brandteig. Churros werden klassischerweise in gerade Stangen gespritzt und haben einen sternenförmigen Querschnitt.

So verschieden sind Churros

Ob vegane Churros oder Churros: sie können sich in ihrer Form, Zusammensetzung und im Teig stark unterscheiden. Verbreitet sind die leckeren Snacks im gesamten Südwesten Nord-Amerikas, in ganz Südamerika, Kuba, den Philippinen und in Europa. Churros werden in einigen Teilen Spaniens auch Calientes (“Heiße”) genannt. Einige Churros werden mit etwas softerem kartoffelbreiartigem Teig zubereitet. Sie werden Calentitos de papas genannt (sozusagen “Heiße aus Kartoffeln”). In Kuba, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Bolivien, Peru, Chile und Mexiko sind auch gefüllte Varianten recht verbreitet. Dort stecken in Churros oftmals Dulce de Leche, Schokoladencremes oder Fruchtfüllungen. Es gibt auch herzhafte Varianten.

Vegane Churros mit Zuckermischungen

Die nach meiner Auffassung “übliche” (und auch meine favorisierte) Art und Weise, (vegane) Churros zuzubereiten, ist sie in einer Zuckermischung zu Wälzen. Die für mich beliebteste von Allen ist mit Zucker Zimt. Für eine kräftige Zimtnote verwende ich, wie du auch im Rezept sehen wirst, 2 EL Zimt auf 150 g Zucker. Weitere Möglichkeiten sind Vanillezucker oder Vanillin zum wälzen zu nehmen oder statt Zimt einfach Kakao in den Zucker unterzuheben.

Chocolate con Churros

Interessanterweise scheint es völlig egal zu sein, ob die frittierten Stäbchen aus Brandteig schon das Zuckerbad gesehen haben oder nicht: Chocolate, bzw. Schokolade, einen Schokodip oder in meinem Fall einfach eine Nuss-Nougat-Mischung scheint es dennoch immer dazuzugeben. Die einfachste Möglichkeit, die du hierfür hast, ist m. E. auch die beste: Verwende eine Nuss-Nougat-Creme, die du auch gerne aufs Brot oder Brötchen schmierst und erwärme sie ein wenig. Schwupp: Fertig ist der perfekte Dipp für Churros y Chocolate. Mein Favorit ist Rapunzels Bionella¹.

Vegane Churros mit Dulce de Leche

In Kolumbien oder Venezuela werden die knusprig frittierten Churros auch gerne mal mit Dulce de Leche bestrichen, statt in Zucker gewälzt. Dulce de Leche ist eine Art von gezuckerter Kondensmilch, die bis zur Karamellisierung erhitzt wurde. Schwer, dies als eine vegane Rezeptur anzubieten. Aber nicht unmöglich: Möchtest du einen ähnlich gearteten Snack probieren, kann ich dich auf meine vegane Mandel-Karamellsauce verweisen. Sie ist zwar in ihrer Originalrezeptur deutlich weniger süß als klassische Dulce de Leche, jedoch genauso cremig und zum Dippen und Toppen der veganen Churros bestens geeignet.

Die Tücken der Churros

Kommen wir noch einmal auf die Zubereitung der köstlichen, fetten Süßigkeit. Vegane Churros sind nicht mehr oder weniger störrisch in ihrer Zubereitung als tierische Produkte dieser Genese. Um erfolgreich dabei zu sein, kann ich dir schon mal ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Damit kannst du einige Fehler von vorne herein ausschließen:

  • Verwende eine stabile Mehrweg-Spritztüte¹ aus Stoff (z. B. kochfester Baumwolle);
    Einwegprodukte können reißen, da der Teig recht fest ist.
  • Verwende eine geeignete Sternentülle¹, die nicht zu tief in den Teig einreißt (z. B. 13 mm, 39-8);
    werden die Stäbchen zu stark eingeritzt, zerfallen sie beim Backen.
  • Verwende die Holzstäbchen-Methode¹ um festzustellen, ob das Fett heiß genug ist, wenn du keine Anzeige hast;
    die Churros saugen sich sonst nur mit Öl voll statt knusprig zu werden.
  • Verwende frisches Frittierfett¹, in dem du keine herzhaften Speisen zubereitet hast;
    die Churros schmecken sonst nach Pommes, Nuggets und Co. weil das Fett den Geschmack trägt.
  • Verwende häufig genug frisches Küchenpapier zum Abtropfen;
    die Churros werden das Küchenkrepp recht schnell mit Frittierfett¹ tränken, das lässt sich kaum vermeiden.

Vegane Churros

1 von 1 Bewertung
Ein spanisches Original in vegan: Knusprige, frische Churros mit Zimt und Zucker und/oder mit Schokolade. Lecker!
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten
Gericht Dessert, Snacks, Süßigkeiten
Küche Amerika, Amerikanisch, Europa, Europäisch, Spanien, Spanisch, Südamerika
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

  • Pfanne oder Fritteuse
  • Kochtopf
  • Besteck
  • Waage
  • Rührschüssel
  • Mehrweg-Spritztüte¹ und geeignete Sternentülle¹

Zutaten
  

Für den Teig

  • 325 g Wasser
  • 150 g Weizenmehl¹ (Typ 405)oder Dinkelmehl¹ (Typ 630)
  • 3 EL Zucker (ca. 60 g)
  • 3 EL Vegane Butteralternative (z. B. AlsanBio¹ oder VioLife VioBlock) (ca. 75 g)
  • 1 EL Speisestärke¹ (ca. 20 g)
  • 1 Msp Salz

Topping

  • 150 g Zucker oder eine Zuckeralternative (z. B. Xylit¹)
  • 2 EL Zimt¹, gemahlen

Zum Servieren

  • n. B. Nuss-Nougat-Creme (z. B. Bionella¹ von Rapunzel)

Zum Frittieren

Anleitungen

Teig zubereiten

  • Mehl und Speisestärke abwiegen und mischen. Idealerweise ein- oder mehrfach fein sieben.
  • 325 g Wasser, 3 EL Zucker, 1 Msp Salz
    Wasser, Zucker und Salz in einem Topf zum Kochen bringen.
  • 3 EL Vegane Butteralternative (z. B. AlsanBio¹ oder VioLife VioBlock)
    Butter darin schmelzen.
  • Die kochende Flüssigkeit vom Herd ziehen. Nun die Mehlmischung nach und nach hinzufügen und unterrühren, bis sich ein Teigkloß gebildet hat und die Mehlmischung aufgebraucht ist.
  • Den Teig rühren, bis dieser "verkleistert". Er sollte nun eine sehr geschmeidige Konsistenz erhalten haben, falls nicht musst du diesen mit mehr Hitze "abbrennen". Dann etwa 5 bis 10 Minuten vor der Weiterverarbeitung abkühlen lassen.

Frittieren

  • 1,5 Liter Pflanzenöl bzw. Frittierfett¹
    Wahlweise in einem Topf oder einer Fritteuse Pflanzenfett zum Frittieren auf ca. 170 °C erhitzen.
  • Den Teig nun in einen stabilen Spritzbeutel geben und ca. 8 bis 10cm lange Stangen in das Fett spritzen.
  • Goldbraun ausbacken und mit einer geeigneten Schaumkelle oder Besteck heraus fischen. Auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen.

Wälzen und servieren

  • 150 g Zucker oder eine Zuckeralternative (z. B. Xylit¹), 2 EL Zimt¹, gemahlen
    Anschließend Zimt und Zucker gut vermengen und die frittierten Churros darin sorgfältig wälzen.
  • n. B. Nuss-Nougat-Creme (z. B. Bionella¹ von Rapunzel)
    Traditionell werden Churros "con Chocolate", also mit einer Schokocreme, serviert. In der Neuzeit ist dies häufig einfach eine fertige Nuss-Nougat-Creme. Ich empfehle hierzu Bionella¹, gerne leicht gewärmt. Guten Appetit.
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2 Gedanken zu „Vegane Churros“

  1. 1 Stern
    Naja alles schön und gut aber von Brandteig zu sprechen ist ja mal ganz falsch “rühren bin man Kloß hat” so geht das mal gar nicht.Brandteig warum heißt der auch so? Weil man einige Zeit rührt bis es bischen anbrennt am Boden.Man sieht es ja auch der Teig ist viel zu hell da kann ich ja gleich Mehl in Schüssel heißes
    Wasser dazu fertig und fertig

    1. Hallo Andi,

      ich würde mich freuen, wenn du deine Kritik konstruktiv äußerst. Es ist nicht wirklich wichtig, dass der Teig “abgebrannt” wird. Wenn du dich informiert hast, wirst du aber sicher wissen, dass es darauf ankommt, dass die Stärke im Teig verkleistert. Durch diesen Vorgang hält der Teig beim Ausbacken die Flüssigkeit zurück. Da Wasserdampf zu entweichen versucht, geht der Teig somit auf. In meiner Testküche hat die Hitze des Wassers bisher immer ausgereicht den Teig zu verkleistern. So habe ich es dann eben auch beschrieben. Es hindert dich natürlich dennoch nichts daran, den Teig korrekt abzubrennen.

      Ist das Rezept deswegen ein Schlechtes? Dennoch finde ich, dass du zumindest einen Punkt hast: Ich habe die Beschreibung im Rezept angepasst.

      Liebe Grüße
      Markus

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