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Vegane Semmelknödel

Es gibt diese Spezialität in Süddeutschland, in Österreich, in Böhmen. Sie sind eine ideale Möglichkeit altbacken BrötchenSemmeln” ein zweites Leben zuzuführen und eine köstliche Beilage zu gutbürgerlichen oder festlichen Speisen. Die Rede ist von Semmelknödeln. Aus meiner Sicht die besten Knödel überhaupt. Doch vegan, ohne Butter, Speck und Eier – wird das überhaupt was? Natürlich, gewusst wie. In diesem Artikel verrate ich dir wie’s klappt: vegane Semmelknödel.

Über vegane Semmelknödel

Ich habe für diesen Artikel mal versucht herauszufinden, woher die leckeren “Brotbällchen” eigentlich kommen. Doch es gestaltet sich schwierig. Neben wilden Spekulationen, Bildinterpretationen, die auf das 11. Jh. zurückführen sollen, und Hörensagen ist wenig Greifbares dabei. Fest steht jedoch, dass die Verwendung von Knödeln in den Küchen Mitteleuropas fest verankert und verbreitet ist. Die leckeren Semmelknödel bestehen aus Zutaten, die folglich auch vor der Industrialisierung in den meisten Haushalten ganzjährig zur Verfügung standen: Mehl, Eier und Milch. Geschmacksgebende Zutaten variieren von Rezept zu Rezept: Speck, Butter, Zwiebeln, Petersilie und Co.

Vom Arme-Leute-Essen

Die Verwendung von altbackenem Weißbrot oder Brötchen zur Zubereitung von Semmelknödeln legt nahe, dass dies eine insbesondere in ärmeren Bevölkerungsschichten verbreitete Speise war. Waren Lebensmittel doch jederzeit eine wertvolle Ressource, die es nicht zu verschwenden galt. So sollte es heute idealerweise auch noch sein: statt Abfall zu produzieren, sollten wir uns damit beschäftigen, wie wir etwas Leckeres aus dem zubereiten können, was übrig ist. Aus diesem Grund hier der Hinweis zu einem Rezept, das wunderbar geht, wenn du mal Knödel übrig haben solltest: vegane Pfannenknödel mit Zwiebelsauce und “Speck”.

Zur Festtagsbeilage

Inzwischen hat sich das Bild von Semmelknödeln oder Knödel, allgemein etwas gewandelt. Nach meinem Empfinden zumindest – kamen die leckeren Bällchen daheim doch häufig nur zum sonntäglichen Braten auf den Esstisch. Die gebrühte Spezialität ist somit nicht nur in der deutschen bzw. gutbürgerlichen Küche weit verbreitet, sie macht sich also auch bei Sonn- und Festtagsessen besonders breit. Ein Nutzen, für den ich hier gerne werben möchte. Besonders sinnvoll immer dann, wenn am Tag zuvor reichlich frische Brötchen im Haus waren, die nicht alle verzehrt wurden.

Folglich sollten wir darüber sprechen, wann vegane Semmelknödel besonders gut zum Einsatz kommen. Gemäß dem Falle, dass ein Feiertag ins Haus steht, hast du auf meinem Blog schon einige Rezept-Optionen zur Auswahl. Vegane Semmelknödel passen zum Beispiel sehr gut zum veganen Schweinebraten oder machen als Beilage zum Zürcher Geschnetzeltem eine gute Figur. Darüber hinaus kannst du mit meinem Basisrezept für veganes Hähnchenfleisch oder veganes Rindfleisch eine ganze Reihe von Gerichten zubereiten, für die Geschnetzeltes oder Gulaschstücke benötigt würden.

Zusammenhalt ist wichtig

Eine recht bedeutungsschwangere Überschrift, könnte man sie heutzutage doch auf so viele Dinge auch in unserer Gesellschaft anwenden. Aber nein; hier geht es um den Zusammenhalt veganer Semmelknödel. Und ich meine nicht, dass die einzelnen Knödel zusammenhalten sollen. Sondern jeder Knödel als solches. Für die übrigen omnivoren Rezepte wird hierfür auf die Verwendung von Hühnereiern gesetzt. Doch ich möchte zeigen, dass du die Knödel auch komplett ohne Milch, Butter und Eier hinbekommen kannst. Da sie jedoch ganz ohne einen “Klebstoff” womöglich nicht jedem gelingen, setze ich in meinem Rezept auf Leinsamen und Kartoffelstärke.

Dieser Trick ist Gold wert!

Hältst du dich also an das Rezept, wirst du sehr wahrscheinlich keine Schwierigkeiten beim Rollen und Brühen der Semmelknödel bekommen, sofern du die Knödel fest genug zusammendrückst. Manchmal ist es dennoch nicht schlecht, sich von der Industrie einige Dinge abzugucken. Und damit meine ich natürlich nicht Plastikverpackung und viel Müll. Ich dachte da eher an ein Beispiel wie die Kochbeutel, die Instantknödeln ihre Formen verleihen.

Deshalb verrate ich dir noch meinen absoluten Geheimtipp: Wickle deine Knödelportionen in Stofftaschentücher¹ aus Baumwolle ein. Du kannst die Portionen mit Küchengarn¹ abwickeln, und schwupp: perfekte vegane Semmelknödel in bester Form. Ich wünsche dir gutes Gelingen und einen guten Appetit!

Vegane Semmelknödel

Köstliche vegane Semmelknödel – vielleicht sogar mit Gelinggarantie? 😉

  • Baumwolltücher
  • Rührschüssel
  • Küchenwaage
  • Schneidbrett / Küchenmesser

Für die Grundmasse

Für die Würze

Sonstiges

  • 3-4 Liter Wasser zum Brühen
  1. Die altbackenen Brötchen möglichst fein aufschneiden. Hast du keine Brötchen vom Vortag übrig? Kein Problem, du kannst auch frische nutzen.



Die Knödelmasse zubereiten

  1. Brötchen in feine Würfel zerschneiden.



  2. In einer Schüssel sammeln. Das Volumen ist anfangs recht hoch, aber dies komprimiert sich im Laufe der Herstellung noch deutlich.



  3. Empfehlung: Die Brötchenwürfel auf einem Backblech bei 180 °C Umluft rösten, bis diese goldbraun werden. Bei altbackenen Brötchen optional, für frische Backware empfiehlt sich dies jedoch in jedem Fall! So erhältst du mehr Aromen an den Semmelknödeln.



  4. In einer Rührschüssel Sojadrink mit Öl, gehackter Petersilie, Zwiebelwürfeln, Gemüsebrühe und Muskatnuss mischen.



  5. Leinsamen fein mahlen und zusammen mit der Kartoffelstärke in den gewürzten Sojadrink geben.



  6. Nun die trockenen, (ggf.) gerösteten Brötchenwürfel hinzufügen und alles gut miteinander vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ist die Masse zu feucht, Paniermehl hinzugeben. Ist sie etwas trocken, mit Sojadrink nachhelfen.

    (Tipp: Die Masse muss gut feucht sein, geformte Bälle müssen aber noch gut zusammenhalten können.)



Fleißig formen und binden

  1. Du kannst aus der Masse 8-10 Semmelknödel formen. Ich empfehle diese in Tücher zu binden. Im Beitrag habe ich dir einen direkten bildlichen Vergleich für die Ergebnisse geliefert. Alternativ kannst du auch frei formen, dazu sehr feste Bällchen rollen.



  2. Wenn du die Knödel bindest, binde diese mit Küchengarn ab. Binde sie nicht zu fest, da die Masse beim Ziehen im Wasser an Volumen gewinnt, sorge aber dafür, dass das Tuch keine "Öffnung" mehr hat.



Brühen und genießen

  1. Die gerollten Knödel für ca. 15 bis 20 Minuten in heißem, aber nicht kochendem Wasser ziehen lassen. Gebundene Knödel brauchen ca. 5 Minuten mehr Zeit.



  2. Anschließend den Garn durchtrennen und die Knödel auswickeln. Sofort heiß servieren. Schmeckt besonders gut zu deftigen Braten- und Pilzsaucen. Gutes Gelingen und guten Appetit!



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