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[Reblog] Pflanzenfleisch-Liebhaber und Veggie-Freunde aufgepasst: Dieser leckere Snack schmeckt auch ohne Tier, Tierleid und schlechtes Gewissen tierisch gut. Es war eines der ersten Fastfoodrezepte auf meinem Blog und ich habe versprochen diese Rezepte nach und nach an den aktuellen Standard anzugleichen. Daher gibt es das Rezept nun mit anständigem Artikel, hübschen Bildern und gepimpter Rezeptur. Und mit dem vielleicht leckersten veganen Joghurtsößchen überhaupt. Der Wonder… (#nosponsoring) eh, veganer Döner – kurz Vöner.

Über den Vöner

Tolles Kunstwort, oder? Der Vegane Döner: Kurz Vöner. Ich bin tatsächlich selbst kein großer Fan davon im Alltag Dinge, die vegan sind mit dem Hauptwort zu verschmelzen. Doch es hat sich in der Community oftmals so eingebürgert und auf Facebook und Co. liest man das fast jeden Tag. Vurst, Vähnchen, Visch, Vrikadelle. Gruselig! Doch warum ist das so? Nun, bei mir daheim pflegen wir dies einfach wegzulassen. Vegan ist quasi der Standard und ergänzt wird der Wortschatz nur dann, wenn explizit kein veganes Produkt gemeint ist. Kuhkäse, echter Fisch, usw. Ihr wisst schon. Doch wie trägt man das nach außen? Ist nicht so einfach. Kennt ihr dies:

K: Ich hatte letztens einen veganen Döner, der war total lecker!

A: Warum sagst du immer extra, dass er vegan war?

K: Okay, ich hatte letzten einen Döner.

A: Du hast Fleisch gegessen!? Ich dachte du bist Veganer! :O

Vöner – Veganer Döner | Ein neuer Standard?

Der Moment, in dem vegan der Standard ist könnte für mich gar nicht früh genug kommen. Und wenn er niemals käme wäre es mir auch recht, wenn es einfach gar nicht mehr wichtig ist ob die Dönertasche pflanzlich gefüllt ist. Somit wären die pflanzlichen Alternativen genauso natürlich und akzeptiert, wie es aktuell im Großteil der Bevölkerung noch die tierischen Produkte sind. Immer häufiger sehe ich auf Facebook und Co. Imbissbuden , die neben dem klassischen Dönersortiment auch ein veganes anbieten. Und – sei es meiner Bubble geschuldet – in manchen Fällen sogar nur noch vegane Speisen.

Ist es denn wichtig, ob der Döner gegrilltes Tier beinhaltet hat? Es ist meiner Ansicht nach eher entscheidend, ob es persönlich schmeckt (und vielleicht auch mit dem eigenen moralischen Kompass übereinstimmt – mag sein). Doch für mich ist Geschmack Trumpf. Warum, fragst du dich? Wie bekommt man andere Esser für so etwas begeistert, die die moralische Schiene nicht tangiert oder sich damit nicht weiter auseinander setzen? In dem es lecker ist. Hierfür wird wohl die Konsistenz, Würze und das Aroma mehr Einfluss nehmen als alles andere. Noch dazu hat ein Pflanzliches Produkt tendenziell eine viel größere Zielgruppe.

Der Vorteil von Pflanze vs. Tier

Die Pitatasche ist aus Gyros, also Schwein. Der klassische Döner aus Lamm. Oder auch Huhn. Manchmal bekommt man auch Kalb. Aber muss das Kalb geschächtet werden? Das Hünchen seinen Schnabel verlieren? Ist es wirklich die einzige Option, dem Schwein so wenig Platz zu lassen, dass es nicht einmal sitzen kann? Und dann noch das: Ist es halal? Koscher? Bio? Konventionell? Hatte es Halteform 1, 2, 3 oder 4? Was ist es dir Wert? Ihr wisst worauf ich hinaus will. Nimm’ Pflanzenfleisch, da kannst du nichts falsch machen ;o) Und es ist komplett frei von Sehnen, Knorpeln und Gammelfeisch.

Welches Pflanzenfleisch das Beste ist (für Vöner)

Wenn du bei deinem Döner entschieden hast auf ein vollständig pflanzliches Produkt zurückzugreifen: Glückwunsch und willkommen in den Genüssen der veganen Geschmackswelt. Die Überschrift verrät natürlich schon worum es in diesem Absatz geht: welches Pflanzenfleisch ist am Besten geeignet? Darüber scheiden sich natürlich die Geister. Die Auswahl ist riesig. Während die Grundsubstanz beispielsweise Soja, Erbse oder Weizen (Seitan) sein kann, hast du bei Zubereitung deines Döner noch die Auswahl im Handel ein fertiges Fleischersatzprodukt zu erwerben oder eines selbst herzustellen. Möchtest du dein Pflanzenfleisch selbstherstellen, kann cih dir die veganen Hähnchen (Chunks aus Seitan) empfehlen. Bereite sie nach Anleitung des Rezepts zu. Stelle sie kalt und brate sie am Folgetag mit der in diesem Döner- Rezept genannten Würzmischung an. Das Ergebnis ist fantastisch lecker!

Vegane Hähnchenschnetzel auf Pinterest
Vegane hähnchenstyle Streifen aus Seitan

Entscheidest du dich für den Kauf eines Produktes wirst du inzwischen vermutlich von Marken und Namen erschlagen. The Vegetarian Butcher, Like Meat, TheWonderChunks, Endori, Wheaty und Vantastic Foods (für alle #nosponsoring). Um nur einige zu nennen. Hier gilt vermehrt Probieren über Studieren. Ich kann dir natürlich nicht sagen, welche du am Besten finden wirst. Aber ich kann dir die Info mitgeben, welche Produkte ich für meinen Döner bevorzugt habe. So hast du einen Anhaltspunkt dafür, wo du dich womöglich als erstes Durchprobieren solltest. Hier meine persönliche Top-5-Reihenfolge:

  1. The WonderChunks (Aldi) aus Soja
  2. LikeDöner (Like Meat) aus Soja
  3. Veggie Kebab (Endori) aus Erbse
  4. Chickeriki Streifen (The Vegetarian Butcher) aus Soja
  5. LikeChicken (Like Meat) aus Soja

Im Handel dominieren Produkte auf Sojabasis. Und nicht immer sind alle Produkte verfügbar. Hier muss gelegentlich improvisiert werden. Gerade beispielsweise Produkte auf Weizenbasis sind mir bislang eher selten begegnet. So kommt es auch, dass ich noch keine Gelegenheit hatte beispielsweise Wheaty’s veganen Seitan Döner zu probieren.

Den Tieren, der Umwelt und sich etwas gutes tun

Wenn du regelmäßig bei der Dönerbude deines Vertrauens vorbeischaust, haust du mit jedem Gericht ordentlich CO2-äquivalente Emissionen in die Luft. Dabei hast du überhaupt keine Wahl oder großen Einfluss auf diese Messgröße. Das Tier benötigte Unmengen Getreide, Wasser, Fläche und Energie für die Herstellung deines Snacks. Einzig und allein die Wahl des Produkts ist eine entscheidende Einflussgröße. Lamm/Kalb? Huhn? Mit Alles?

Dein Einkaufsverhalten entscheidet

Die beste Wahl wäre daher vermutlich, kein Fleisch zu ordern. Denn durch weniger Nachfrage muss zwangsläufig, zumindest betriebswirtschaftlich betrachtet, auch irgendwann das Angebot sinken, denn ein Überangebot am Markt verursacht fallende Preise. Die Folge: Mit den Produkten lassen sich irgendwann die Kosten nicht mehr decken. Dies geht zu Lasten des Gewinns. Das wäre vielleicht schon lange der Fall, wenn die gesamte Industrie nicht am Tropf von Subventionen hängen würde. Nach Angaben der TAZ in diesem Artikel und Geo in diesem Artikel sind es in Deutschland jährlich rund 13 Milliarden Euro. Was passierte nur, wenn man stattdessen pflanzliche Produkte damit subventionieren würde…

Vermutlich sparsamer als beim Duschen Wasser sparen

Natürlich sind die Mengen Kohlenstoffdioxid schon lange in der Umwelt, bis du deinen Döner in der Hand hältst. Um ein Kilogramm Pflanzenfleisch auf Basis von Soja zu produzieren entstehen im Schnitt 2,8 kg Treibhausgase. Die gleiche Menge Schweinefleisch verursacht einen Ausstoß von 4,1 kg, bei Geflügel 4,3 kg und für Rindfleisch, wie den geliebten Lamm-/Rindfleischdöner (nach meiner Erfahrung nach wissen oft die Gastronomen selbst nicht genau was im Spieß steckt), sogar 30,5 kg Treibhausgase gemäß Umweltbundesamt. Für den Vergleich: Zwischen dem Pflanzenfleisch und Rind liegen 91 %. Der Green Product Award hat für 2022 die Firma Planted Foods GmbH für pflanzliches Kebab-Fleisch ausgezeichnet, welcher neben einem original Döner-Kebab-Feeling 85 % Kohlenstoffdioxid und 29 % Wasser sparen soll. Wenn das nicht gute Nachrichten sind die zeigen, dass es in die richtige Richtung geht? 😉

Vöner – Veganer Döner selbst gemacht

Köstlicher Döner aus pflanzlichen Produkten. Vegan und ohne schlechtes Gewissen.
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 35 Minuten
Gericht Fastfood, Snacks
Küche Deutsch, Deutschland, Europa, Europäisch, Türkei, Türkisch
Portionen 4 Stück
Kalorien 730 kcal

Kochutensilien

  • Schneidbrett / Küchenmesser
  • Besteck
  • Bratpfanne
  • Backofen

Zutaten
  

Für das "Vleisch"

  • 550 g Like Meat oder The Wonder Chunks (Typ Chicken)
  • 2 EL Brathähnchen-Würzer¹
  • 2 El Pul Biber¹, edelsüße Paprikaflocken
  • 1 TL Cumin¹, gemahlen
  • n. B. Raps- oder Sonnenblumenöl (zum Anbraten)

Für Sauce & Brot

Für "mit Scharf"

Für den Belag

  • 2 Stück Rispentomaten
  • Stück Salatgurke
  • 1 Stück Zwiebel, rot
  • 4 Zweige Petersilie, glatt
  • n. B. Blattsalat, grün

Außerdem

  • n. B. Weißkrautsalat
  • n. B. Rotkrautsalat

Anleitungen

  • 1 Laib Fladenbrot
    Fladenbrot aufbacken oder frisch herstellen.
    Tipp: Vor dem Aufbacken bereits in Viertel schneiden, so werden auch die Schnittkanten knusprig-kross.

Salat schnibbeln

  • n. B. Blattsalat, grün, 4 Zweige Petersilie, glatt
    Blattsalat waschen und grob zupfen. Petersilie waschen, trocken tupfen und grob hacken.
  • 2 Stück Rispentomaten, ⅓ Stück Salatgurke, 1 Stück Zwiebel, rot
    Tomaten und Gurke waschen und trocknen Würfeln. Zwiebel schälen. und in feine Scheiben schneiden. Tomaten- und Gurkenwürfel mit Petersilie vermengen. Beiseite stellen.

Vleisch vorbereiten

  • 550 g Like Meat oder The Wonder Chunks
    Das Pflanzenfleisch deiner Wahl in kleine Streifen schneiden. Etwas Öl in der Pfanne erhitzen. Das Pflanzenfleisch hinzufügen und kräftig braten.
  • 2 EL Brathähnchen-Würzer¹, 2 El Pul Biber¹, edelsüße Paprikaflocken, 1 TL Cumin¹, gemahlen
    Währen des Bratens Brathähnchenwürzer, Pul Biber und Cumin darüber streuen und kräftig untermengen. 5-6 Minuten bei mittlerer Temperatur rösten. Dabei oft Wenden, sodass die Streifen gleichmäßig bräunen. Vom Herd ziehen.

Zusammenstellen

  • 1 Portion Türkische Joghurtsauce
    Fladenbrot aus dem Ofen entnehmen und einschneiden. In der Innenseite mit der türkischen Joghurtsauce bestreichen und mit Pflanzenfleisch füllen.
  • n. B. Weißkrautsalat, n. B. Rotkrautsalat
    Anschließend mit dem frischen Salat nach belieben belegen.
  • 1 Portion Türkische Joghurtsauce
    Auf Wunsch mit Krautsalat bestücken. Zwiebelscheiben oben auflegen.

Enjoy

  • 150 g Ajvar¹, scharf, 1 EL Chiliflocken¹, grob, 2 TL Cayennepfeffer¹, gemahlen, n. B. Salz, 1 EL Sriracha-Sauce¹
    Einen kräftigen Kleks türkische Joghurtsauce darüber geben und mit "Scharf" versehen. Dafür Ajvar mit Chiliflocken, Sriracha Sauce und Cayennepfeffer verquirlen und mit Salz abschmecken. Die gewünschte Menge über die Joghurtsauce geben. Guten Appetit beim knuspern.
    Vorsicht: Macht süchtig 😉

Notizen

Anmerkung zu den Kalorien: Berechnung erfolgte mit türkischer Joghurtsauce, ohne Krautsalate unter Verwendung von 2 EL Rapsöl zum Braten.
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2 Gedanken zu „Vöner – Veganer Döner selbst gemacht“

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