Bestimmt hast du diese türkische Pastete in deinem Leben auch schon mal gegessen! Spätestens seit der Döner seinen Siegeszug durch Deutschland führte bekamen auch andere Snacks der türkischen Küche einen kräftigen Aufwind und Lahmacun, Sigara Börek und Dürüm sind in aller Munde. Dann wird dir auch dieses Rezept gefallen. Eine vegane Variante des sogenannten Kiymali Börek.
Über Kiymali Börek
Ich musste ein bisschen Recherchieren, der Bezeichnung wegen. Kiymali bezeichnet eigentlich Hackfleisch, genauer gesagt Rindergehacktes. Das ist natürlich kein Produkt das ich verwenden wollte. Weil ich gute Erfahrungen gemacht habe mit der Verwendung von Sojagranulat und dies vergleichsweise auch noch recht preiswert ist, habe ich die Füllung auf Sojabasis ausprobiert.
Natürlich steht es dir frei auch eine fertige pflanzliche Alternative zu Hackfleisch zu verwenden, wie sie von Beispielsweise der Rügenwalder Mühle, Like Meat und Co. angeboten werden. Allerdings empfinde ich gerade Alterantiven auf Basis von Erbsenprotein etwas zu intensiv im Eigengeschmack. Eine Frage der Vorliebe.
Was ist eigentlich Börek?
Börek bedeutet so viel wie “Pastete”. Es handelt sich um eine Art Strudel der auf Basis von Yufkateig hergestellt wird. Ja, das sind jetzt viele fremde Wörter auf einmal. Yufka, Börek, Pastete? Eigentlich ist es ganz einfach.
Yufka ist ein türkischer Begriff und bedeutet zu deutsch etwa “dünn”, “zerbrechlich”. Yufkateig bezeichnet daher einen Teig auf Basis von Weizenmehl, derjedoch zu hauchdünnen Blättern verarbeitet wird. In der Türkei gibt es sogar Bäcker, die sich auf Yufkateig spezialisiert haben, sogenannte Yufkaci. Aus diesen Teigblättern kann man dann sehr leicht feine Speisen herstellen. Wie z. B. die beliebten Sigara Börek. Ein weiteres bekanntes Beispiel, für welches Yufka verwendet wird ist Baklava.
Kiymali Börek – Viele Variationen möglich
Um ein veganes Gericht wie Börek herzustellen, braucht es also gar nicht so viel Kreativität. Wieso nicht? Weil du die zarten Teigblätter füllen kannst mit Sojahack, Spinat, Pilzen, Linsen oder Bohnen. Ich behaupte mal ganz dreist, alle Varianten davon seien gängig und die meisten davon habe ich bereits probiert. Jedoch ist Hackfleisch aus Rind oder Lamm, sowie Fetakäse immer noch am weitesten verbreitet. Ob nun konventionell oder vegan. In jedem Fall macht die Würzmischung die Musik. Gängig ist hier die Verwenundung von Petersilie, Knoblauch, Koriander, Cayenne bzw. Chili sowie Paprika in verschiedenen Formen und Farben. Typisch für die Küche ist:
- Pul Biber (getrockneten und zerstoßenen milden oder scharfen Paprika (Chilis))
- Biber Salçası (Paprikamark mild oder scharf, aus roter Paprika, i. d. R. gesalzen)
- Sumach (bitteres, leicht herbes Gewürz aus den Früchten des Gerber-Sumach)
- Kreuzkümmel (aromatisches Gewürz aus den Früchten des Cuminum cyminum)
Eine meiner liebsten Küchen
Ich finde die Auswahl der Zutaten sehr aufregend. In der türkischen Küche gibt es viel zu entdecken und viel auszuprobieren. Darüber hinaus gehören Paprika – nicht umsonst Logo meines Blogs – und Kreuzkümmel zu meinen Lieblingsgewürzen. Ich habe hier eine Reihe weiterer Rezepte zusammengestellt, die einen entsprechenden Einschlag haben und dich interessieren könnten. Es lohnt sich dort mal “hinzuschmecken”:
- Türkische Joghurtsauce
- Bulgursuppe mit Linsenbällchen
- Klassischer Döner (vegan)
- Mercimek Köftesi (Türkische Linsenfrikadellen)
- Türkische rote Linsensuppe
- Dinkel-Sesam-Simit
Kiymali Börek (vegan)
Kochutensilien
- Auflaufform
- Rührschüssel / Kochlöffel
- Pfanne
Zutaten
Für die Füllung
- 400 g Weiße Bohnen mit Suppengrün (Dose)
- 400 g Tomaten¹, gehackt
- 100 g Sojagranulat¹ (z. B. von BioZentrale)
- 2 Stück Zwiebeln
Für die Würze
- 3 TL Paprikapulver¹, rosenscharf
- 1 TL Cayennepfeffer¹, gemahlen
- 1 TL Cumin¹, gemahlen
- 1 Zehe Knoblauch oder 1 TL Knoblauch¹, granuliert
- 2 EL Petersilie, gehackt
- n. B. Salz
- n. B. Pfeffer
Für den Teig
- 250 g Yufka-Studelteig¹ (Fertigprodukt) (Menge beachten!)
Außerdem
- 2 EL Pflanzensahne¹
- 1 EL Olivenöl
- n. B. Petersilie, gehackt und/oder Chiliflocken
Anleitungen
- 1 L Wasser aufkochen und in eine Schüssel geben. Sojagranulat unterrühren und 10 Minuten ziehen lassen.
- Die Zwiebel schälen, fein würfeln und mit wenig Olivenöl in einer großen Pfanne kräftig anbraten.
- Das Sojagranulat nach dem Quellen durch ein Sieb abtropfen und zu den Zwiebel geben. Rund 10 Minuten mitbraten, bis das Granulat Farbe bekommen hat und überschüssiges Wasser ausgebraten wurde.
- Nun die Bohnen hinzufügen und für wenige Minuten mit braten und währenddessen mit Paprika, Cayenne, Cumin und Knoblauch würzen.
- Die gehackten Tomaten unterheben und mit Salz, Pfeffer und Cayenne abschmecken. Die Pfanne vom Herd ziehen und bereistellen.
- Nun die Studelblätter (Yufka) auseinander ziehen. Zwei bis drei Blätter verwenden um den Boden der Auflaufform auszukleiden.
- Dabei so legen, dass diese über die Form hinausragen und später umgefaltet werden können um die Füllung zu umhüllen.
- Die gebratene Masse aus der Pfanne nun dort hinein geben und glattstreichen. Die herausragenden Teigblätter umschlagen und die übrigen Blätter darüber so drappieren, dass diese möglichst nicht glatt aufeinander liegen, sondern Falten werden und Luft dazwischen lassen. Die Oberfläche mit Pflanzensahne bepinseln.
- Die Auflaufform im Ofen nun 25-30 Minuten bei 180 °C Umluft bis zu einer goldenen Bräunung backen. Mit etwas Chiliflocken und Petersilie bestreuen und direkt servieren.