Zum Inhalt springen

Vegane Zimties aus Hafer

43 % Vollkorn – 30 % Vollkorn – 60 % Vollkorn. Überall steht’s drauf und kaum ist’s drin. Ich bin vom Einkaufen völlig entnervt nach Hause gekommen. Vielleicht kennst du das: Zimties oder allgemein im Markenjargon als Ciniminies bekannt: Es gibt sie in ca. Tausend Variationen. Jeder Supermarkt hat seine eigene Marke. Jede ist auch noch anders zusammengesetzt. Entscheidet man sich für die, die kaum Vollkorn haben: Lecker. Aber ziemlich ungesund. Greift man zu 60 % (oder mehr) Vollkorn: Hat man hier am Zimt gespart? So oder so irgendwie fail. Und noch dazu nichts, dass ohne Weizen auskommt. Bekommt man nicht auch lecker, zimtig und gesund irgendwie überein? Ich denke schon. Daher heute mein Artikel zu Veganen Zimties aus Hafer, gerne auch glutenfrei!

Über vegane Zimties aus Hafer

Ich bin nicht sicher, ob ich Zimties noch groß erklären muss. Die Bilder sagen ja schon alles. Für alle, die sie nicht kennen oder die die Bilder nicht sehen können im Sinne der Inklusion kurz 2-3 Sätze dazu: Als Zimites oder Ciniminies bekannt sind kleine, mundgerechte Frühstücksflocken in Quadratform. Wenige Millimeter dick, knusprig gebacken und mit Zimt und Zucker bestreuet. Es gibt das Markenprodukt von einem nicht näher benannten, häufig in der Kritik stehenden Schweizer Nahrungsmittelkonzern. Hinzu kommen unzählige Imitationen, Discount– und Konkurrenzartikel gleicher Machart. Allerdings mit unterschiedlichen Zusammensetzungen. Damit einhergehend die Eingehens erläuterte Problematik. Was hilft? Beispielsweise selber machen. Und genau das haben wir nun vor.

Mehl ist nicht gleich Mehl

Um meine Rezeptur zu veganen Zimties zu entwickeln, habe ich mich für eine eigene Mehlmischung entscheiden. Diese ist zum einen glutenfrei, was einigen Lesern – womöglich auch dir – entgegen kommt. Zum anderen aber auch einfach herzustellen. Neben einem kräftigen Zimtgeschmack und einer angenehmen Süße stand für mich der Gesundheitsfaktor im Vordergrund. Wenn man sich etwas so leckeres zum Frühstück gönnt, dann soll es nicht komplett “reinhauen“. Die Mehlmischung besteht deswegen hauptsächlich aus Hafervollkorn. Hierzu kannst du zum einen Haferflocken verwenden und diese selber mahlen. Oder auf ein fertiges Hafervollkornmehl¹ zurückgreifen um ein sehr feines und müheloses Ergebnis zu erhalten. Wenn du kein geeignetes Küchengerät zuhause hast um Mehl zu vermahlen, ist das Hafervollkornmehl¹ vermutlich ohnehin die bessere Wahl. Der übrige Anteil der Mehlmischung besteht aus Reismehl¹. Reis enthält von Natur aus kein Gluten und sorgt – neben etwas Zucker und Fett – für ein knuspriges Endergebnis nach dem Backen.

Warum vegane Zimties aus Hafer selber herstellen?

Bei der eigenen Herstellung dieses Snacks hast du die Möglichkeit die Zutaten selbst zu bestimmten. Lebensmittelunverträglichkeiten (wie Glutenintoleranz) können berücksichtigt werden und Zutaten die im Handel für diese Art von Produkten eher untypisch sind (z. B. Hafer) können verwendet werden um dem Frühstück einen gesunden Anstrich zu verleihen. Darüber hinaus sind die Zimties eine tolle Ergänzung des Müslis. Außerdem sind sie:

  • Kusprig
  • Aromatisch
  • Leicht herzustellen
  • Lecker
  • Vielseitig kombinierbar
  • Seeehr zimtig

Warum Hafer so gut ist!

Wer schon einmal Produkte der Firma Kölln (#nosponsoring) in der Hand hatte kennt es vermutlich: Das kleine Schaubild, das dir deutlich machen soll warum du Hafer essen solltest. Und tatsächlich setze ich in meiner täglichen Ernährung sehr häufig auf das heimische Getreide. Wer dachte, dass er für die positiven Effekte aus Hafer stumpf seine morgendlichen Haferflocken reinschaufeln muss, der dürfte spätestens mit diesem Rezept zu vegane Zimties aus Hafer eines besseren belehrt worden sein und hat dabei vielleicht noch nicht einmal die leckeren Rezepte wie Mango Hafer Jar oder der knusprige Erbeerenmüsli-Joghurt-Swirl gesehen. Doch was macht Hafer nun so gesund? Warum ist es wichtig, dass er auf dem Speiseplan steht?

Die Zusammensetzung von Hafer

Obwohl Haferflocken mit etwa 70 % einen beträchtlichen Anteil an Kohlenhydraten liefern, beinhalten sie ca. 15 % Proteine und rund 10 % Ballaststoffe. Außerdem kommen sie unter anderem mit einem hohen Gehalt ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen, Phosphor, Magnesium, Eisen, Calcium und Zink daher [Quelle 1], [Quelle 2]. Gerade diese Spurenelemente werden in der veganen Ernährung immer als kritischer Bestandteil und Grund für Mangelernährung gesehen. Diese vorteilhafte Zusammensetzung der Bestandteile von Hafer ist aber nicht alles. Wo wir die Ballaststoffe schon beiläufig erwähnt haben noch einmal im Detail hierzu:

Nicht irgendein Ballaststoff

Ballaststoffe können anhand mehrere Kriterien unterschieden werden. Neben der reinen Quantität ist es daher auch wichtig zu schauen welche Qualität die Ballaststoffe haben bzw. welche Art von Ballaststoffen vorliegen. Während andere Getreidesorten u. U. einen höheren Gesamtanteil an Ballaststoffen liefern können, zeichnet Hafer bei der Qualität dieser pflanzlichen Schleimstoffe eine kleine Besonderheit aus.

Ballaststoffe haben den Ruf unverdaulich zu sein. Doch muss man hier noch in Wasserlösliche und Wasserunlösliche unterscheiden. Wasserlösliche Ballaststoffe wie β-Glucane bilden zusammen mit Wasser im Darm einen dickflüssigen Speisebrei der den Nährstoffabbau verlangsamt und so auch für einen flacheren Anstieg des Blutzuckerspiegels sorgt. Dabei nimmt Hafer Stoffe wie Gallesekrete auf, welche anschließend ausgeschieden wird. Für die Produktion neuer Galle muss Fett aus dem Blutkreislauf herangezogen werden, sprich: Cholesterin. Zurück zur Besonderheit: Hafer liefert einen sehr hohen Anteil wasserlöslicher β-Glucane und senkt damit folglich nach der soeben skizzierten Kausalkette den Cholesterinspiegel [Quelle 1], [Quelle 2], [Quelle 3].

Da ist Fett im Rezept?

Um vegane Zimties aus Hafer zuzubereiten benötigt es auch einen kleinen Bestandteil Pflanzenfett. Die Aufgabe des Fettes bzw. Öls ist es, das Mehl beim backen zu einem knusprigen Teig zu verhelfen. Dabei ist nicht in Stein gemeißelt, dass du auf Rapsöl oder Sonnenblumenöl zurückgreifst. Vielmehr hast du hier die breite Auswahl des Spektrums pflanzlicher Fette. Darauf zu achten ist, dass das Fett einen hohen Rauchpunkt besitzt und geschmacksneutral ist. Alternativen wären daher wie folgt bezeichnet:

Vegane Zimties aus Hafer

Knusprige kleine Zimtchips auf Basis von Haferflocken. Lecker und Gesund!
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Backzeit 30 Minuten
Gericht Frühstück, Snacks
Küche Deutsch, Deutschland, Europa, Europäisch
Portionen 4 Portionen

Kochutensilien

Zutaten
  

Für die Mehlmischung

Für den Teig

Für die Geschmacksrichtung

Anleitungen

Die Mehlmischung zubereiten

  • 180 g Haferflocken¹, zart oder direkt Hafermehl¹, 2 EL Leinsamen¹, ganz
    Den Ofen bereits auf 170 °C Umluft vorheizen.
  • Haferflocken und Leinsamen abwiegen und zusammen in einer Mühle zu feinem Mehl mahlen oder im Hochleistungsmixer sehr fein schreddern.
  • (Oder direkt auf Hafermehl zurückgreifen. In dem Fall nur die Leinsamen fein vermahlen.)
  • 40 g Reismehl¹, ½ TL Weinsteinbackpulver¹
    Reismehl und Backpulver hinzugeben und alles miteinander vermengen.

Den Teig herstellen

  • 3 EL Zimt¹, gemahlen, 1 Pkt. Vanillin¹, 1 Msp. Echte Vanille¹, gemahlen
    Nun die Mehlmischung in eine großen Knetschüssel geben. Zimt, Vanillin und Vanille hinein geben. Die Mehlmischung mit den Gewürzen vermengen. Am Besten einen Schneebesen verwenden oder mehrfach sieben.
  • 25 g Raps- oder Sonnenblumenöl, 4 EL Agavendicksaft¹ oder Reissirup¹, 1 Prise Salz
    Öl, Sirup und Salz hinzugeben.

Kneten und Ausrollen

  • 10-12 EL Wasser, kalt
    Nun unter Zuhilfenahme eines Handrührgeräts zu einem gleichmäßig gekneteten, mürben Teig verarbeiten. Dafür löffelweise Wasser untermengen und so die Konsistenz bestimmen. (Es sollte nicht zu klebrig werden.)
  • Die Masse auf ein Backpapier oder Dauerbackfolie geben und zu einem Viereck zusammen drücken. Eine weitere Schicht Papier/Folie darüber legen und hauchdünn ausrollen. (Empfehlung 4-5 mm Höhe.)
  • 2 EL Zucker, Rohrohrzucker¹ oder Erythrit¹ (Zuckeraustauschstoff)
    Die Oberfläche nun mit etwas (Rohrohr)zucker oder Erythrit bestreuen.

Formen und Backen

  • Nun noch einmal die zweite Schicht Papier/Folie darüber legen und mit einem Kuchen- oder Pralinengitter kleine "Wellen" in den Teig drücken (optional).
  • Den geformten Teig nun mit einer Pizzarolle oder einem Messer in kleine Quadrate zerteilen.
  • Mithilfe einer Kuchenpalette lassen sich die einzelnen Bahnen leichter auseinander ziehen ohne zu brechen. Ein Messer tut es aber auch. Anschließend auf ein Backblech geben und bei 170 °C Umluft ca. 25 – 30 Minuten backen. (Grundsätzlich gilt: je länger, desto knuspriger werden sie!)

Aufbewahren und/oder Genießen

  • Anschließend herausnehmen und auskühlen lassen. In einem luftdichten, sauberen Glas verstauen oder direkt in die Müslischale werfen.
  • Schmeckt hervorragend pur, mit Pflanzendrink nach Wahl oder zusammen mit anderen Zutaten als Müsli. Auf Wunsch noch etwas Zimt und Zucker darüber geben. Guten Appetit.
Keyword ciniminis aus hafer, ciniminis selber machen, ciniminis vegan, hafer zimties, vegane frühstücksflocken, vegane Zimties, Zimties vegan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Rezeptbewertungen